Mehr als 330.000 Besucher bei "Langer Nacht"
Mehr als 330.000 Menschen sind am Freitag trotz teilweise extrem schlechtem Wetter zu den Angeboten der "Langen Nacht der Kirchen" gekommen. Das haben die Organisatoren Freitagnacht mitgeteilt. 739 Kirchen in ganz Österreich luden zu 3.250 Veranstaltungen. "Ich blicke mit Dankbarkeit auf die Lange Nacht der Kirchen 2013, die grenzenlos und vielfältig heuer zum neunten Mal in Wien die Wienerinnen und Wiener verzaubert hat", so der Wiener Bischofsvikar, P. Dariusz Schutzki, in einer ersten Stellungnahme.
» | Dossier zur "Langen Nacht der Kirchen" 2013 |
» | Website: www.langenachtderkirchen.at |
Auch 2013 waren alle 16 im Ökumenischen Rat der Kirchen in Österreich (ÖRKÖ) vertretenen Kirchen an der "Langen Nacht" mit beteiligt. Die "Lange Nacht", die in Wien bei strahlendem Wetter begann, begeisterte auch in diesem Jahr viele Menschen. Im Westen Österreichs war das Wetter sehr schlecht, teilweise gab es in Innsbruck sogar Schneeregen, trotzdem war die "Lange Nacht" gut besucht.
Diese Nacht habe Spiritualität, Musik und Dialog zwischen Menschen der unterschiedlichen Kulturen, Sprachen und Religionen gezaubert, so Bischofsvikar Schutzki, der für die Veranstaltung in Wien verantwortlich zeichnete. Wie jedes Jahr waren in Wien der Stephansdom und die Kirchen der Innenstadt Hauptanziehungspunkte.
In seinem nächtlichen Statement lud der Wiener Bischofsvikar auch schon zur nächsten Langen Nacht der Kirchen am 23. Mai 2014 ein.
Besucher-Rekord in St. Pölten
Rund 25.000 Besucher kamen trotz Kälte und Regen zu den knapp 400 Einzelveranstaltungen in der ganzen Diözese St. Pölten. Mit 90 Kirchen und kirchlichen Einrichtungen gab es heuer auch doppelt so viele Veranstaltungsorte wie im Vorjahr.
"Einmal mehr konnte man feststellen, dass die Lange Nacht der Kirchen eine enorme Anziehungskraft hat", sagte Bischof Klaus Küng, der sich beim Programm der Dompfarre unter die Menschen gemischt hatte. Wie Hunderte andere nutzte auch Bischof Küng die "Lange Nacht der Kirchen", um die Sonderausstellung "Credo" zum Jahr des Glaubens im Diözesanmuseum zu besuchen. "Die Geschichte unseres Landes ist untrennbar mit der Geschichte des Glaubens verflochten." Küng freute sich auch über die zahlreichen Begegnungen in und um den Dom: "Vielleicht sieht man im Dunkeln tatsächlich besser, in die Herzen hinein. Für mich war diese Lange Nacht wirklich eine 'helle' Nacht ist, wie das Motto dieses Jahr es ausdrückt."
"Äußerlich hat es noch nie so viel Licht auf unserem Planeten gegeben", sagte Weihbischof Anton Leichtfried beim ökumenischen Eröffnungsgottesdienst in der Kapelle des St. Pöltner Priesterseminars. "Doch es braucht nicht immer die Highlights, oft genügt eine Kleinigkeit, um Licht in das Leben des anderen zu bringen." Dieses Licht sei Christus selbst, so Leichtfried, und es liege an uns mitzuhelfen, dass sich dieses Licht verbreite.
Der evangelisch-lutherische Superintendent Paul Weiland betonte, dass "wir auch die Nacht brauchen". Sie diene der Erholung und Regeneration, aber ermögliche darüber hinaus auch Tätigkeiten die nur "abseits von Arbeit und Alltag" möglich seien. "Es gibt in unserem Leben noch eine andere Dimension", so Weiland. "Es kommt nicht nur auf Aktivitäten an, sondern auch auf Stille und Ruhe. Wir brauchen beides - dazu will uns die Lange Nacht der Kirchen führen."
Kärnten: Tausende Besucher trotzten Regen
In 75 offenen Kirchen mit mehr als 300 Programmpunkten und mehreren hundert Stunden Programm erlebten rund 10.000 Besucher in Kärnten eine Nacht voller Abwechslung - vom Drama bis zum Musical, von Gospelmusik bis zu mittelalterlichen Klängen und von biblischen Speisen bis hin zu scharfen argentinischen Kostproben.
"Immer mehr christlichen Kirchen beteiligen sich an der Langen Nacht und schaffen ein Angebot zur Begegnung und zum Kennenlernen, dass viele Menschen begeistert angenommen haben", freute sich Iris Binder, Koordinatorin des Projektes. "Erahnen, entdecken, erleben und genießen - all das wurde geboten und auch begeistert aufgenommen", so Binder.
Dass die Mitarbeiter und die Besucher der "Langen Nacht" in Kärnten schlechtwettererprobt sind, hätten sie schon mehrmals bewiesen. So habe der strömende Regen auch in diesem Jahr die Besucher nicht davon abgehalten, die offenen Kirchen zu besuchen.
65.000 Besucher in Oberösterreich
Mit 100 Kirchen von acht christlichen Konfessionen in 35 Orten lockte die "Lange Nacht " in Oberösterreich rund 65.000 Besucher an. Rund 400 Veranstaltungen mit Kirchenführungen über Musik aus allen Richtungen bis hin zu tiefsinnigen Diskussionen und gelebter Spiritualität wurden geboten.
Im Linzer Mariendom startete die "Lange Nacht" mit einem ökumenischen Abendgebet. Der Bischof der Altkatholischen Kirche Österreichs, John Okoro, sprach in seiner Predigt von einer "guten Welle und heilsamen Wirkung des Gebetes und der Verbindung mit Gott auf den Alltag und die Welt". Die Lange Nacht der Kirchen sei eine Bewegung, wie christliche Kirchen heute auftreten können: "Offen ohne Berührungsängste, einladend ohne Unterschiede zu machen und gastfreundlich."
Der evangelische Superintendent Gerold Lehner schickte die anwesenden Menschen sehr lyrisch auf den Weg in die "Lange Nacht": "In einer langen Nacht dehnt sich die Zeit, wird Zeit zeitlos und wird zur Gegenwart. Die Nacht wird zum Fluss, dem man sich anvertraut. Der Alltag fällt ab, spürend die Gegenwart und Größe des Heiligen Geistes."
13.000 Besucher in Salzburg
13.000 Besucher kamen zur "Langen Nacht" in der Erzdiözese Salzburg. Damit waren trotz Kälte und leichtem Regen wieder etwa gleich viele Interessenten wie im Vorjahr von Kirche zu Kirche unterwegs. Stephan Binder, der Koordinator des Abends, zeigte sich sehr zufrieden: "Die Zählkarten für die Besteigung der Domtürme waren wieder heiß begehrt, aber auch in Liefering bei der neuen Serbisch-Orthodoxen Kirche, die zum ersten Mal dabei war, fanden sich etliche Besucher ein."
Ein besonderer Anziehungspunkt war erneut die Stiftskirche St. Peter, wo die Comedian Charmonists mit einem Querschnitt ihres Repertoires den Abend eröffneten. Weiters zog auch das Lichterlabyrinth im Dom viele Besucher an.
"Stolperstein Bedürftigkeit" war das Motto des ökumenischen Eröffnungsgottesdienstes der "Langen Nacht" im Dom. "Wenn wir die Schönheiten des Glaubens feiern, müssen wir gleichzeitig in jedem Bettler Gottes Antlitz sehen", sagte Domdechant Hans Walter Vavrovsky. Beim Einzug waren Vavrovsky, Senior Klaus Niederwimmer von der Evangelischen Kirche, Diakonin Angelika Auböck-Geist von der Altkatholischen Kirche, Erzpriester Dumitru Viezuianu von der Rumänisch-orthodoxen Kirche und Pastor Immanuel Fiausch von der Pfingstgemeinde symbolisch über Bettler gestolpert.
30.000 Steirer mit dabei
Trotz des kalten Wetters besuchten in der Steiermark 30.000 Menschen die "Lange Nacht der Kirchen". Über 100 Kirchen mit 550 Veranstaltungen standen den Steirern offen und ermöglichten Kirche anders als sonst wahrzunehmen. Mit dabei waren die Altkatholische Kirche, die Baptistengemeinde, die Evangelische Kirche, die Evangelisch-methodistische Kirche, die Katholische Kirche und die Koptisch-orthodoxe Kirche. Wie bereits im Vorjahr war in der Steiermark auch die Israelitische Kultusgemeinde als Gast bei der Langen Nacht der Kirchen vertreten; sie lud heuer zu Führungen durch die Synagoge.
Quelle: Kathpress