Ergebnisse der Familienumfrage übergeben
Die österreichischen Diözesanbischöfe haben im Rahmen ihres Ad-limina-Besuchs die Österreich-Ergebnisse der Umfrage über Ehe und Familie an die zuständige vatikanische Stelle übergeben. Die Übergabe erfolgte am Donnerstagvormittag - unmittelbar vor der gemeinsamen Audienz der Bischöfe bei Papst Franziskus - an den Generalsekretär der Bischofssynode, Lorenzo Baldisseri. Der italienische Kurienerzbischof leitet das Sekretariat, das mit der Vorbereitung der bevorstehenden Bischofssynoden über "Familie und Evangelisierung" beauftragt ist. Die ausgefüllten Fragebögen wurden in Papierform sowie auf elektronischen Datenträgern übergeben.
» Katholisch.at-Dossier zum Ad limina-Besuch
Zuvor hatten die Bischöfe Donnerstagfrüh in der Basilika Santa Maria Maggiore die Messe gefeiert und gemeinsam für Papst Franziskus gebetet. Bischof Ludwig Schwarz erinnerte in seiner Predigt daran, dass die Basilika auf dem römischen Esquilin-Hügel und das dort verehrte Marien-Gnadenbild "Salus Populi Romani" das erste Ziel von Papst Franziskus am Tag nach seiner Wahl war.
Mit Bezug auf das Tagesevangelium über die Hochzeit von Kana sagte der Linzer Diözesanbischof, dass es Aufgabe der Bischöfe sei "Mitliebende, Mitleidende und Mitwissende mit dem Herrn zu werden, in dessen Dienst sie stehen". Diakone, Priester und Bischöfe gleichermaßen müssten "bereit sein für den Ruf der Kirche, Diener der Heilsverheißung Christi sein und durchsichtig sein für die Liebe Gottes".
Im dem biblischen Bericht über das erste Wunder Jesu, bei dem Jesus auf einer Hochzeitsfeier Wasser in Wein verwandelte, werde deutlich, dass für Gott "das Gesetz der verschwenderischen Freiheit der Liebe" gelte, so Bischof Schwarz. Dass die erste Wunderhandlung des Herrn bei einer Hochzeit stattgefunden habe, sei als "Zeichen für das Anbrechen des Reichs Gottes" zu verstehen. Dadurch werde sichtbar, dass Gott für die Welt ein Fest vorbereitet habe.
Papst-Audienz am Donnerstagvormittag
Papst Franziskus wird am Donnerstagvormittag die österreichischen Bischöfe in Audienz empfangen. Das gemeinsame Gespräch mit dem Papst ist der Höhepunkt des fünftägigen Ad-limina-Besuchs, zu dem sich die Mitglieder der Österreichischen Bischofskonferenz noch bis Freitag im Vatikan aufhalten.
Um 10.30 Uhr findet zunächst die Audienz der Bischöfe der Salzburger Kirchenprovinz statt. Der Papst empfängt dabei den Salzburger Erzbischof Franz Lackner, die Diözesanbischöfe Benno Elbs (Feldkirch), Manfred Scheuer (Innsbruck) und Alois Schwarz (Gurk-Klagenfurt) sowie den Salzburger Weihbischof Andreas Laun und Abt Anselm van der Linde aus der Abtei Wettingen-Mehrerau zum gemeinsamen Gespräch. Im Anschluss ist die gemeinsame Audienz mit allen Mitgliedern der Bischofskonferenz vorgesehen. Das Gespräch des Papstes mit den Bischöfen der Wiener Kirchenprovinz (Erzdiözese Wien, Diözesen Graz-Seckau, Linz, St. Pölten, Eisenstadt) fand schon zum Auftakt des Ad-limina-Besuchs am Montag statt.
Donnerstagfrüh feierten die Bischöfe bereits einen gemeinsamen Gottesdienst in der römischen Basilika Santa Maria Maggiore. Im Anschluss besuchten sie noch vor der Papstaudienz das Generalsekretariat der Bischofssynode, das die kommenden Bischofsversammlungen über "Familie und Evangelisierung" vorbereitet. Die Bischöfe übergaben dabei auch die österreichischen Ergebnisse der vom Vatikan initiierten Ehe- und Familienumfrage, an der sich in Österreich mehrere Zehntausend Menschen beteiligt haben.
Nach der Papstaudienz werden die Bischöfe am Donnerstagnachmittag ihre Gespräche mit den Spitzenvertretern der Dikasterien der Römischen Kurie fortsetzen. Vorgesehen ist ein Treffen mit Kardinalpräfekt Angelo Amato in der Kongregation für die Selig- und Heiligsprechungsprozesse sowie Begegnungen mit den Leitern des Päpstlichen Rats für die sozialen Kommunikationsmittel, Erzbischof Claudio Maria Celli, und des Päpstlichen Rats zur Förderung der Neuevangelisierung, Erzbischof Rino Fisichella.
Fixpunkt eines Ad-limina-Besuchs ist traditionell auch ein Besuch der Bischöfe in der österreichischen Botschaft beim Heiligen Stuhl. Das Treffen mit Botschafter Alfons Kloss wird am Donnerstagabend stattfinden.
Quelle: Kathpress