Das Familienbild als Herausforderung
Der Vatikan hat die Rückmeldungen zu seiner weltweiten Familienumfrage ausgewertet. In der Gesamtschau würden "Herausforderungen und Schwierigkeiten hinsichtlich des Familienlebens" sowie die Dringlichkeit neuer Formen der Verkündigung sichtbar, berichtet das vatikanische Nachrichtenportal "News.va" (Mittwoch).
Katholische Bischofskonferenzen weltweit hatten im Jänner Berichte über Einstellungen ihrer Gläubigen zu Ehe, Familie und Sexualmoral nach Rom geschickt. Papst Franziskus hat für Oktober eine Bischofssynode zu diesen Themen einberufen.
Die Umfrageergebnisse aus den nationalen Bischofskonferenzen waren laut der Meldung vom Ständigen Rat der Bischofssynode gesichtet und inhaltlich gebündelt worden. Die Anfang November verschickten Fragebögen hätten eine "sehr hohe" Beteiligung gefunden, hieß es. Während der zweitägigen Beratungen am Montag und Dienstag habe Papst Franziskus persönlich einen Nachmittag lang den Vorsitz geführt.
Auf der Basis der Bestandsaufnahme zum Familienbild wird nun das Arbeitspapier für die Bischofssynode erarbeitet, das sogenannte Instrumentum laboris. Die Synode selbst tagt vom 5. bis 19. Oktober im Vatikan. Dabei wird es um pastorale Herausforderungen wie Scheidungen, gleichgeschlechtliche Ehen und andere Familienthemen gehen.
In Österreich hatte es mehr als 34.000 Antworten in den Diözesen zur vatikanischen Familienumfrage gegeben. Insgesamt hatte sich eine hohe Zustimmung zu Ehe und Familie, aber große Diskrepanz in Fragen wie Empfängnisregelung oder dem kirchlichen Umgang mit wiederverheirateten Geschiedenen gezeigt.