Fußball-Pfarrer: "Ein Traum erfüllt sich"
Als "riesige Freude" und "etwas, das wirklich Sinn gibt", hat "Fußball-Pfarrer" Christoph Pelczar die am Dienstagabend präsentierten Pläne des Wiener Fußballklubs Rapid bezeichnet, in seinem neuen Hütteldorfer Allianz-Stadion auch eine Kapelle zu integrieren. "Oft wird gesagt, dass Rapid eine Religion ist. Jetzt gibt wird es dafür endlich nicht nur eine Bezeichnung, sondern auch einen Raum geben, in dem Begegnung möglich ist", so der nunmehrige Pfarrer von Weikendorf (NÖ), der bis vor zwei Jahren Klubs wie den SK Rapid seelsorglich begleitete, gegenüber "Kathpress".
Die Idee einer Stadionkapelle, wie sie auch der FC Schalke 04 oder der FC Barcelona besitzt, habe auch er in seiner früheren Tätigkeit bei Rapid verfolgt, "gemeinsam mit dem damaligen Sportdirektor Alfred Hörtnagl", gab Pelczar an. Sein Wunsch war jener eines "Energieraumes, eines Ortes des Ausgleichs und der Ruhe, und für liturgische Feste von Spielern und Fans gleichermaßen, und, warum nicht, auch für Sakramente wie etwa Rapid-Hochzeiten". Einiges habe sich seither bei Rapid in der Philosophie sowie auch personell geändert, der "Traum" gehe nun jedoch in Erfüllung.
Wichtig für die Kapelle ist es in den Augen Pelczars, dass diese "nicht nur ein Museum" sei, sondern genutzt werde mit entsprechenden Angeboten, auch unter der Woche. "Das erfordert auch, dass es einen zuständigen Seelsorger gibt", so der Priester. Der Gottesraum könne somit zu einem zentralen Ort im Stadion werden, der sich zwar vom restlichen Gebäude unterscheidet, dabei aber trotzdem zum Spiel dazugehöre - "wie Religion zum Leben dazugehört". Sinnvoll sei eine multikulturelle Ausrichtung, gebe es doch sowohl unter Spielern als auch Fans sowohl Christen als auch Muslime. Pelczar: "Ich hoffe, es wird ein Raum für jeden."
Aus Sicht der Seelsorge sei ein eigener Raum eine große Erleichterung. "Bisher bestand die Betreuung in einzelnen Begegnungen, die Stärkung und Kraftquellen geben sollten. Die Spieler kamen mit ihren persönlichen Fragen und Problemen, suchten Formen von Mentaltraining, Umgang mit Stress und Druck sowie das Entdecken ihrer Potenziale." Viele Kontakte aus seiner Fußball-aktiven Zeit würden bis heute weiter bestehen, "wir hatten schon Sportfirmungen und mein grün-weißes Messgewand für Hochzeiten und Taufen ziehe ich weiter oft an", so Pfarrer Pelczar.
Quelle: Kathpress