Katholischer Medienkongress in Bonn
Die Zukunft christlicher Medien und religiöser Kommunikation steht im Mittelpunkt des ersten Katholischen Medienkongresses, der am Montag in Bonn begann. Zu der zweitägigen Veranstaltung unter dem Thema "Mission Medien. Zukunftsszenarien kirchlicher Kommunikation" werden 200 Medienschaffende erwartet.
Parallel zum Kongress wird am Montagabend der Katholische Medienpreis verliehen. Die mit jeweils 5.000 Euro dotierte Auszeichnung geht in diesem Jahr an den "Christ & Welt"-Redakteur Raoul Löbbert und den Fernsehjournalisten Marc Wiese. Löbbert erhält in der Kategorie "Printmedien" die Auszeichnung für seinen Beitrag "Die Gnadenabteilung" in der "Zeit"-Beilage "Christ & Welt". Darin greift der Autor die Geschichte eines ehemaligen Franziskanerklosters in Waldniel am Niederrhein auf, in dem die Nationalsozialisten behinderte Kinder ermorden ließen.
Den Preis in der Kategorie "Elektronische Medien" erhält TV-Journalist Wiese für seinen auf ARTE ausgestrahlten Beitrag "Camp 14 - Total Control Zone". Darin geht es um einen Nordkoreaner, der in einem Arbeitslager des Regimes geboren wurde und mit 22 Jahren seinen Bewachern entfliehen kann.
Organisiert wird der Kongress vom Katholischen Medienhaus in Bonn. Für Geschäftsführer Theo Mönch-Tegeder ist die Veranstaltung ein Signal dafür, dass die Kirche die Herausforderungen des Umbruchs in der Medienwelt annimmt. "Katholische Journalisten und Medien müssen den Ehrgeiz haben, zu den Besten zu gehören", erklärte er. "Wir können nicht einen Qualitätsverfall beklagen, wenn wir selbst nicht bereit sind, mit unserer Arbeit Maßstäbe zu setzen."
Der katholische Medienbischof Gebhard Fürst und der Intendant der Deutschen Welle, Peter Limbourg, eröffnen die Veranstaltung. Der Vorstandsvorsitzende der Hubert Burda Media AG, Paul-Bernhard Kallen, hält ein Grundsatzreferat zum Thema "Medien im Wandel".
Auf dem Kongress geht es unter anderem um den Einfluss von sozialen Medien wie "youtube" auf das Fernsehen, eine Emotionalisierung und Skandalisierung im Journalismus, die Weiterentwicklung der religiösen Sprache oder die Gewinnung von Führungskräften in der katholischen Medienbranche.
Zu den Podiumsteilnehmern gehören Pater Bernd Hagenkord, Leiter der deutschsprachigen Abteilung von Radio Vatikan, Claudia Nothelle, Programmdirektorin des Rundfunks Berlin-Brandenburg, sowie Prälat Paul Tighe. Der Sekretär des Päpstlichen Rates für die sozialen Kommunikationsmittel wird ein Referat zum Thema "Zukunftsszenarien kirchlicher Kommunikation" halten.