Katholische Jugend will politisch "ungemütlich" sein
Die Katholische Jugend will ihre Mitglieder dazu ermutigen, der von Papst Franziskus beklagten "Globalisierung der Gleichgültigkeit" entgegenzuwirken und politisch "ungemütlich" zu sein. Konkrete Projektideen zu Themen wie Asylpolitik, Menschenhandel und Widerstand gegen Jugendarbeitslosigkeit und eine "Wirtschaft der Ausschließung" seien bei der jüngst beendeten 30. Jugendpastoralwoche der Katholischen Jugend Österreich (KJÖ) erarbeitet worden und sollen in den nächsten Monaten von Jugendgruppen umgesetzt werden, heißt es in einer Aussendung am Montag.
26 Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen in der kirchlichen Jugendarbeit hatten sich unter dem Motto "Stimme erheben und Berge versetzen" bei der Bildungsveranstaltung in Salzburg-St.Virgil mit Möglichkeit für politisches und soziales Engagements von Jugendlichen auseinandergesetzt. "Wir möchten wieder unangenehmer werden und Sauerteig der Gesellschaft sein!", versicherte KJÖ-Vorsitzender Matthias Kreuzriegler. Gerade in Jugendlichen "schlummert viel kritisches Potenzial", bestehende Missstände aufzuzeigen und die Gesellschaft zum Positiven zu "fairändern", sagte Kreuzriegler.
Bestärkt wurden die Teilnehmenden dabei von der Salzburger Jugend-Landesrätin Martina Berthold, die selbst Wurzeln in der Katholischen Jugend hat. Sie dankte deren heutigen Vertretern in ihrem Impulsreferat für ihren Einsatz, der zugleich eine der wirkmächtigsten und nachhaltigsten Initiativen gegen jegliche Form von Extremismus darstelle.
Bei der Jugendpastoralwoche lernten die Teilnehmer auch Methoden der politischen Jugendarbeit kennen. Yvonne Everharts, Referentin für Jugendpolitik des BDKJ (Bund der Deutschen Katholischen Jugend), stellte Möglichkeiten vor, um in Jugendlichen ein "Feuer für Beteiligung und Engagement zu entfachen". Ebenso wurde das von Agusto Boal entwickelte "Theater der Unterdrückten" als Methode für jugendliche Partizipation vorgestellt und ausprobiert.