Bischofsjubiläum von Altbischof Fischer
Die Diözese Feldkirch feiert das 10-Jahr-Bischofsjubiläum von Altbischof Elmar Fischer mit einer Festmesse am kommenden Sonntag im Feldkircher Dom. Fischer wurde am 3. Juli 2005 zum dritten Bischof von Feldkirch geweiht - als Vorarlberger Bruno Wechner und Klaus Küng. Ab 1989 war er bereits als Generalvikar der Diözese Feldkirch tätig, nach seiner Bischofsweihe bestellte Fischer Benno Elbs zum Nachfolger, der ihm vor exakt zwei Jahren auch als Bischof nachfolgte.
Elmar Fischer wurde 1936 in Feldkirch geboren, studierte Theologie in Innsbruck und promovierte 1969. Ab den 1970er Jahren arbeitete er in der Ehe- und Familienberatung, der Ehevorbereitung und Familienbildung. Ab 1979 leitete Fischer das Ehe- und Familienzentrum der Diözese Feldkirch (EFZ), und auch als Generalvikar und später als Bischof von Feldkirch begleitete ihn das Engagement für die Familien und besonders auch sein Einsatz für den Schutz des ungeborenen Lebens. Darüber hinaus setzte sich Altbischof Fischer auch für die bewusste Erneuerung des Taufversprechens - z. B. im Rahmen der Aktion "33 Schritte mit Maria zu Jesus" - ein.
Als bedeutende Neuerungen während seiner Amtszeit nannte die Diözese Feldkirch in ihrer Ankündigung am Dienstag die Umsetzung des Pastoralgesprächs "Die Wege der Pfarrgemeinden", aus dem sich u. a. das Modell der Pfarrverbände und in weiterer Folge auch das Projekt der "Kirche in der Stadt" entwickelte. Zu den schönsten Momenten seines Amtszeit zählt laut eigener Aussage Fischers die Seligsprechung des Märtyrers Carl Lampert in der Dornbirner Martinskirche.
Kritik erntete der Altbischof während seiner Amtszeit wegen seiner Bewertung der Homosexualität, die er 2009 in einem ORF-Interview als "psychische Krankheit" einstufte und als "heilbar" betrachtete. Tags darauf entschuldigte sich Fischer aber öffentlich für seine "nicht dem wissenschaftlichen Letztstand" entsprechenden Aussagen.
Aufregungen um Fischer gab es 2010 auch im Zuge des kirchlichen Missbrauchsskandals, nachdem vier ehemalige Schüler Fischer vorwarfen, von ihm in den 1960er- und 1970er-Jahren misshandelt worden zu sein. Der von der Diözese beauftragte Innsbrucker Psychiater Hartmann Hinterhuber kam zum Ergebnis dass "die Vorwürfe glaubwürdig" seien und Fischers Erinnerung an nur eine Ohrfeige lückenhaft sei. Der Bischof entschuldigte sich bei seinen Opfern, lehnte Rücktrittsforderungen jedoch ab. Die altersbedingte Emeritierung erfolgte im Jahr 2011.
Den Festgottesdienst zum Bischofsjubiläum kündigte die Feldkircher Dompfarre St. Nikolaus für Sonntag, 9.30 Uhr, an. Für die musikalische Gestaltung sorgt der Domchor Feldkirch unter der Leitung von Benjamin Lack, zu hören ist die Missa brevis in C für Chor und Orgel.