Fortschritte auch mit Kirchenhilfe
Die Bemühungen um eine menschenwürdige Flüchtlingsunterbringung macht - auch mit Kirchenhilfe - Fortschritte. In der Steiermark wurden bisher 580 Quartierplätze durch Zusammenarbeit von Caritas, Ordinariat, Pfarren und Orden geschaffen; im vor einer Landtagswahl stehenden Oberösterreich wurde Montag ein Drei-Parteien-Landesgesetz präsentiert, durch das bis Ende Juli 1.500 zusätzliche Plätze für Asylwerber geschaffen werden können; in Wien soll der am Montag auch von der Caritas begrüßte neue Flüchtlingskoordinator als Schnittstelle zwischen Bund und Stadt Wien fungieren; mehr als 127 Asylwerber mussten allerdings am Wochenende in Krumpendorf am Wörthersee und in Eisenstadt bei Extremhitze mit neu errichteten Zeltstädten vorlieb nehmen.
Die Unterbringung der Asylwerber ist zwar in erster Linie Angelegenheit des Staates, die Kirche in der Steiermark hat jedoch seit Spätherbst 2014 auf Ersuchen des Landes ihre Anstrengungen verdoppelt und die zuletzt von der steirischen Caritas großteils in Graz angebotenen rund 260 Grundversorgungsplätze für Asylsuchende auf mehr als 580 Quartierplätze in 28 Quartieren in der ganzen Steiermark aufstocken können. Das berichtete die Die Diözese Graz-Seckau am Dienstag auf ihrer Website. Dies sei gelungen durch das beispielhafte Zusammenwirken kirchlicher Einrichtungen, aber auch durch gute Kooperation mit der Landes- und Regionalpolitik.
In dieser Statistik nicht erfasst seien die Hilfeleistungen vieler Pfarren, die sich um Aufnahme und Unterstützung von Asylwerbern bemühen, die privat oder in kommunalen Einrichtungen untergebracht sind. Die notwendige Grundversorgung der Kriegsflüchtlinge während des laufenden Asylverfahrens stelle allerdings nur einen ersten Schritt dar. Um den "großen Integrations-Herausforderungen" nach einem Positivbescheid gerecht zu werden, wurde von der Diözese ein Wohnungs-Kautionsfonds für Flüchtlinge bei der Caritas eingerichtet.
4.000 Personen in Kirchenquartieren
Erst am Freitag hatte die katholische Kirche nach einem internen Gipfel mit Caritas- und Ordensvertretern sowie Verantwortlichen der Katholischen Aktion und der Bischofskonferenz über eine österreichweit koordinierte Kraftanstrengung informiert, neue Quartiere für Asylwerber bereitzustellen und für deren Betreuung zu sorgen. Derzeit leben über 4.000 Personen in Grundversorgung in einem kirchlichen Quartier. Außerdem engagiert sich die Caritas österreichweit in der mobilen Flüchtlingsbetreuung für über 10.000 Menschen. Die Zahl der Quartiere soll nun laufend erweitert werden, wurde beteuert.
In der Erzdiözese Salzburg hilft die Caritas auch bei der Bereitstellung von Privatquartieren. Wie Direktor Johannes Dines am Dienstag in den "Salzburger Nachrichten" (SN) erklärte, sollten dabei nicht neu angekommene Flüchtlinge im Blick sein, dies könne nicht ausgebildete Hilfswillige leicht überfordern; schon länger in Österreich befindliche Asylwerber kämen jedoch durchaus in Frage.
Salzburg muss bis Ende Juli landesweit 700 Flüchtlinge aufnehmen. 150 Unterbringungsplätze schafft die Caritas nun auf dem Gelände einer Firma in Thalgau, berichten die "SN".