Asyl-Quartiere in Kasernen "kurzfristige Notlösung"
Militärbischof Werner Freistetter steht der Unterbringung von Flüchtlingen in Kasernen offen gegenüber, warnt allerdings vor voreiligen langfristigen Plänen. Eine pauschale Absage an eine mögliche Öffnung von Kasernen stecke aber nicht hinter seinen Bedenken, reagierte Freistetter auf einen Vorwurf von "Presse"-Innenpolitik-Redakteur Karl Ettinger (Dienstag-Ausgabe). Allerdings müsste zuerst auf eine menschenwürdige und integrationsfördernde Beherbergung geachtet werden. "Daher können Kasernen keine Dauerlösung, wohl aber kurzfristige Notlösung sein, um das Leid der Flüchtlinge zu lindern", betonte er in einem Leserbrief in der Tageszeitung "Die Presse" am Donnerstag.
Eine menschenwürdige und integrationsfördernde Beherbergung sei mit der bloßen Bereitstellung von leeren Räumlichkeiten in Pfarrhöfen nicht getan, bekräftigte der Bischof. Oft müssten die Gebäude vorher aufwendig saniert werden. Der Militärbischof betonte, dass er und die gesamten Diözese "immer hinter dem Bemühen der Caritas stehen, Menschen in Not zu helfen und für Brüderlichkeit und Nächstenliebe einzutreten".
In einem Interview mit der Presseagentur APA hatte Freistetter am Montag Bedenken bei der Unterbringung von Flüchtlingen in Kasernen geäußert. Das sei "keine dauerhafte Lösung", auch wenn dies natürlich besser sei, als Zelte oder Obdachlosigkeit. Das gelte auch für kirchliche Gebäude wie Pfarrhöfe, denn diese müssten erst adaptiert werden.