Forderung nach 30-Stunden-Woche
Anlässlich des "Welttages für menschenwürdige Arbeit" am 7. Oktober bekräftigt die "Katholische Arbeitnehmer/innen Bewegung" Österreich (KABÖ) ihre Forderung nach einer Reduktion der Normalarbeitszeit auf 30 Stunden pro Woche. Ohne eine solche Maßnahme werde "nie wieder eine Vollbeschäftigung zu erreichen sein", hieß es am Dienstag in einer Aussendung. Nachdruck verleiht die KABÖ ihrer Forderung am 7. Oktober mit einer Info-Kampagne in Österreichs Fabriken, Werkstätten, Büros und Handelsgesellschaften. Glückwunschkarten mit der Aufschrift "Einen guten Arbeitstag!" sollen in den Betrieben auf das Anliegen der Bewegung aufmerksam machen.
Massenarbeitslosigkeit, Unterbeschäftigung von vielen Arbeitnehmern und Ungleichheit von Arbeit und Erwerbsarbeit machten eine kollektive Arbeitszeitverkürzung und die schrittweise Einführung einer 30-Stunden-Woche immer dringlicher. Bei der Umsetzung der Maßnahmen sieht die Arbeitnehmerbewegung die gesamte Gesellschaft gefordert, wünscht sich aber auch eine breite Unterstützung durch Politik, Sozial- und Umweltorganisationen sowie die Kirche.
Positiv könnte sich eine faire Verteilung des Erwerbsarbeitsvolumens auch auf die Herausforderungen durch die Flüchtlingsströme auswirken, meint die KABÖ. "Denn jeder Mensch benötigt für ein Leben in Würde auch einen angemessenen Arbeitsplatz. So könnte eine allgemeine Verkürzung der Normalarbeitszeit dazu beitragen, gerade Menschen in dieser speziellen Not die Integration in unsere Gesellschaft zu erleichtern."
Schließlich betreffe die Diskussion über eine Arbeitszeitverkürzung auch die Vereinbarkeit zwischen Berufsleben und gesellschaftlichen Ansprüche. Fragen der Gesundheit, Kindererziehung, Lebens- und Freizeitqualität sowie der Vermeidung psychischer Erkrankungen müssten mehr in den Fokus gerückt werden.
Den "Welttag für menschenwürdige Arbeit" hat die "Internationale Arbeitsorganisation" (IOL) ins Leben gerufen, um für Grundrechte in der Arbeit einzutreten. Für die UN-Organisation beinhaltet menschenwürdige Arbeit unter anderem ein angemessenes Einkommen, Sicherheit am Arbeitsplatz, sozialen Schutz für Familien, die Beteiligung an Entscheidungen, die das Leben beeinflussen sowie Chancengleichheit und die Gleichbehandlung von Frauen und Männern.
Quelle: kathpress