Papst als "Revolutionär der zärtlichen Liebe"
"Papst Franziskus und die Revolution der zärtlichen Liebe" lautet der Titel eines internationalen Kongresses, der vom 15. bis 17. Oktober an der Universität Wien stattfindet. Führende Theologen aus aller Welt - darunter auch aus Afrika, Asien, Nord- und Südamerika - beleuchten die Enzyklika "Evangelii gaudium", in dem der Papst die "Vision einer neuen Gesellschaftsordnung" entwarf, heißt es in einer Ankündigung der Forschungsplattform "Religion and Transformation in Contemporary European Society". Diskutiert werden soll, welche Anregungen das programmatische Schreiben für die Lösung heutiger Krisen und Probleme geben kann.
Die Veranstaltung beginnt mit einer Grußbotschaft von Kardinal Christoph Schönborn, der zeitgleich in Rom an der Familiensynode teilnimmt, sowie mit einem Vortrag von Joao Duque, dem Präsident der staatlichen Hochschule für Wirtschaft und Management in Lissabon, der über den Wandel "vom Posthumanismus des Virtuellen zum Humanismus der Verletzlichkeit" spricht. Weitere 28 Kurzreferate behandeln die sozialen und wirtschaftlichen Umwälzungen wie Migration, Flüchtlingskrise, Traditionsverlust und ökologische Katastrophen ebenso wie den interreligiösen Dialog oder theologische Neuorientierungsprozesse innerhalb des Christentums.
Ausgangspunkt aller Beiträge ist das Pontifikat von Papst Franziskus, mit Aspekten wie etwa seinem Verständnis von "Leib- und Seelsorge", seiner "Mystik der Brüderlichkeit", der von ihm geforderten "armen Kirche für die Armen" oder seiner Interpretation des "humanistischen Credos" des Zweiten Vaticanums. Der Pontifex aus Argentinien habe bereits Umwälzungen innerhalb der katholischen Welt ausgelöst, die sich auch in einem neuen Stil in Kirche und Theologie - und sogar in der Sprache - niederschlagen, wird schon in der Programmvorschau des Kongresses deutlich. Eine zentrale Rolle nimmt dabei die Barmherzigkeit ein, die Franziskus ins Zentrum des im Advent beginnenden "Heiligen Jahrs" gestellt hat.
Quelle: kathpress