Stephansdom wird Schauplatz der "Kunst der Bestattung"
"Accessoire Funeraire": Unter diesem Titel erlebt Wien am Mittwoch eine Aktion zur "Kunst der Bestattung". Die Wiener "mit ihrem Hang zum Makabren und ihrem besonderen Verhältnis zum Tod" sind als Zaungäste eingeladen, wenn ein schwarz gekleideter Trauerzug um 20 Uhr vom Michaelerplatz startet und dann über Kohlmarkt und Graben zum Riesentor des Stephansdoms führt, wie es in der Ankündigung heißt. Mitrollen werde die "Habsburger Trauerkutsche", ein Trauerzug aus Kunst- und Kulturschaffenden wird sich vor dem Dom versammeln, um Einlass durch Dompfarrer Toni Faber gewährt zu bekommen.
Bereits im Jahr 2013 fiel der Startschuss zu einem Projekt, das Klischees über das besonderes Nahverhältnis der Wiener zur "schönen Leich'" aufgreift: Der österreichische Kunstpreis "Red Carpet Art Award" entwickelte mit Unterstützung der Bestattung Wien ein Konzept, um junge und etablierte Kunstschaffende dazu zu animieren, sich mit den Themen Tod und Vergänglichkeit auseinanderzusetzen. Die Resonanz darauf seien etwa individuell gestaltete Urnen und Särge gewesen, "die auch die kunstinteressierten Wienerinnen und Wiener zum Nachdenken bringen", so Florian Keusch von der Bestattung Wien.
Ab 20:30 Uhr sollen die Kunstwerke im Stephansdom "aufgebahrt" werden, Dompfarrer Toni Faber feiert eine Messe mit Ehrengästen, Künstlern und Interessierten, anschließend folgt ein Konzert in Dom. Der Eintritt ist frei. Die Veranstaltung endet um 21:30 Uhr mit einem "Leichenschmaus" und Interviewgelegenheiten im Wiener Künstlerhaus.
Quelle: kathpress