Im Flüchtling zuerst den Menschen sehen
Christen sind nach den Worten des Grazer Bischofs Wilhelm Krautwaschl dazu angehalten, jede Begegnung mit anderen Menschen wichtig zu nehmen und ganz im Augenblick zu leben - auch im Umgang mit Flüchtlingen. "Wir können nicht anders als den Menschen sehen, der da ist und als Flüchtling anklopft", erklärte der Diözesanbischof am ersten Adventsonntag im Rahmen einer Familienmesse in Neuberg an der Mürz (Bezirk Bruck-Mürzzuschlag).
Von Anfang an hätten Christen versucht, gemäß der Botschaft des Evangeliums auf alles und jeden mit Liebe zu antworten, wobei manche dafür sogar ihr Leben riskiert hätten, verwies der Bischof auf das Beispiel von Märtyrern der Kirchengeschichte. Auch heute sei es wichtig, anderen "nicht einfach mit dem Vorbehalt begegnen, dass der etwas Schlechtes will", da diese Haltung dem Gebot Jesu widersprechen würde. Vorbehaltloses Lieben sei besonders jenen gegenüber wichtig, die Schutz vor Schrecken, Terror, Verfolgung und Tod suchen.
Eine derart gestaltete Begegnung zwischen Menschen sei die beste Grundlage für ein Anpacken auch des "Großen unserer Welt, das letztlich ja in der persönlichen Begegnung untereinander wurzelt", betonte Krautwaschl. Der Grazer Bischof nannte als derartige Herausforderungen die gemeinsame Sorge um Frieden, um den Erhalt des gemeinsamen "Hauses Erde" oder um die Lebensbedingungen in den Herkunftsregionen der Flüchtlinge.
Quelle: kathpress