Elbs warnt vor "Versuchung der Mutlosigkeit"
Um den großen Herausforderungen des Jahres 2016 zu begegnen ist es laut Bischof Benno Elbs wichtig, der "Versuchung der Mutlosigkeit" zu widerstehen. Dies gelinge mit einer Grundhaltung der Dankbarkeit, der Achtsamkeit und des Vertrauens, erklärte der Leiter der Diözese Feldkirch in seiner Neujahrspredigt am Freitag.
Zunehmende Arbeitslosigkeit infolge der Übernahme menschlicher Arbeitsleistung durch den Computer, die steigende Zahl von Asylsuchenden, schwindendes Sicherheitsgefühl aufgrund von Terrorismus und der dahinterstehenden "grenzenlosen Brutalität und Gewaltbereitschaft" nannte Elbs als große Sorgen - ebenso wie das Schwinden des Schutzes menschlichen Lebens vor der Geburt und bei dessen Ende.
Zumal die vielen ungelösten Fragen zum Gang durch die "kleine Tür der Mutlosigkeit" verleiten würden, seien die vielen Pforten der Barmherzigkeit "wie ein kostbares Geschenk", erklärte Elbs. Die auf Wunsch von Papst Franziskus in allen Diözesen zum "Heiligen Jahr" speziell adaptierten Kirchenportale erinnerten daran, "dass Gott nicht müde wird, die Tür seines Herzens offen zu halten".
Als konkreten Schritt gegen Mutlosigkeit und gegen verengten Blick auf die eigene Person und die bedrückenden Sorgen empfahl der Bischof zunächst die Dankbarkeit. Diese gegenüber Gott und den anderen Menschen zu praktizieren sei "eines der wichtigsten Heilmittel gegen Depression, Melancholie und Mutlosigkeit".
Ebenso seien Achtsamkeit und Aufmerksamkeit wichtig, gegenüber der Natur ebenso wie gegenüber Menschen auf der Flucht, mit Behinderung oder Krankheit oder im Alter; diese Grundhaltung mache aus abstrakten Zahlen etwa zu Flüchtlingssituation "konkrete Gesichter", lasse Nöte anderer Menschen erkennen, mache aus Fremden Freunde und könne "Wunden heilen und Herzen wärmen".
Speziell gegen die auf Angst und Misstrauen gründende Strategie von Terroristen sowie mancher gesellschaftlicher Gruppierungen empfahl der Feldkircher Bischof eine "realitätsnahe und humane Politik" sowie das Vertrauen. "Tiefster Grund" für Vertrauen und "unerlässliche Voraussetzung für die Bewältigung von Krisen" sei für Christen die Erfahrung der Führung Gottes und seiner Anwesenheit in Ängsten und Freuden.
Quelle: kathpress