EU-Konferenz über Begabungsförderung für Migranten
Wege zur Chancengerechtigkeit für begabte junge Menschen mit Migrationshintergrund lotet die Konferenz "Talents in Motion" des European Council for High Ability (ECHA) aus, die vom 2. bis 5. März in der Wiener Aula der Wissenschaften stattfindet. 600 Gäste aus 52 Ländern sowie hochrangige Vortragende aus vier Kontinenten, vielen Forschungsdisziplinen und der Praxis diskutieren darüber, wie sich interkultureller Austausch und eine plurale Gesellschaft auf Bildung und Begabungsförderung auswirkt. Koordiniert wird die Tagung vom Thomasianum-Instituts für Begabungsentwicklung und Innovation (TIBI) an der Kirchlichen Pädagogischen Hochschule (KPH) Wien/Krems.
Das Ausgangsproblem der Konferenz: Auch wenn Begabungen und hohe Begabungen über alle kulturellen, ethnischen, religiösen und sozioökonomischen Gruppen gleich verteilt sind, gibt es kaum Chancengerechtigkeit. Individuelle, adäquate und sensible Förderung ist nötig, damit die vielfältigen Talente zur Entfaltung kommen können; dies gilt auch für Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene mit Migrationshintergrund, und zwar in Bildungs- sowie Ausbildungsstätten genauso wie in Arbeitswelt und Gesellschaft.
Das Interesse an der alle zwei Jahre in jeweils einem anderen Land Europas stattfindende Tagung war "noch nie so groß wie diesmal", berichtet Gesamtkoordinatorin Andrea Pinz, die neben dem TIBI-Institut auch das Schulamt der Erzdiözese Wien leitet. Dass das Wissenschaftsministerium mit der Organisation der Konferenz das TIBI beauftragt hat, begründete Pinz mit der "kulturverbindenden Funktion" der KPH und der entsprechenden vermittelten Pädagogik-Kompetenzen.
Interkultureller Austausch sei Voraussetzung für ein friedliches und solidarisches Zusammenleben in Europa und Begabungsförderung eine "Grundaufgabe auch für die Kirche", so laut Pinz eine Grundüberzeugung von Kardinal Schönborn. "Vielfalt erhöht Verantwortungsbewusstsein, fördert Integration und stärkt die Innovationskraft Europas", so die Bildungsexpertin.
Eröffnet wird die Konferenz in der Aula der Wissenschaften am 2. März um 18 Uhr u.a. durch Kardinal Christoph Schönborn, Integrationsminister Sebastian Kurz, Wissenschaftsminister Reinhold Mitterlehner, der EU-Generaldirektorin für Erziehung und Kultur, Martine Reicherts, sowie durch einen Festvortrag des US-Psychologen Robert Sternberg.
Quelle: kathpress