Nicht auf Unterschiede zwischen Menschen starren
Die allen Christen zugesagte Berufung zur "Heiligkeit" durch Gott muss sich im Alltag zeigen - gemäß der jedem zugänglichen Erfahrung: "Wenn ich Liebe erfahre, antworte ich wie von selbst mit Liebe." Darauf hat der Grazer Diözesanbischof Wilhelm Krautwaschl am Dienstag in seiner Predigt bei der Senioren-Wallfahrtsmesse in Mariazell hingewiesen. Das bedeute freilich auch, keinen Menschen aus der Nähe zu Gott ausschließen, "nicht gebannt auf Unterschiede zu starren oder diese gar sprachlich als Waffe zu benutzen, wie es leider in den letzten Wochen immer wieder in den Auseinandersetzungen rund um die Wahl unseres Bundespräsidenten geschehen ist". Auch in der Flüchtlingsfrage sei es leider immer wieder zu Polarisierungen gekommen - in der realen und auch virtuellen Welt, so Krautwaschl.
Christliche Identität gründe "in Ihm, unserem Gott und damit in der Liebe zueinander, nirgendwo sonst", betonte der Bischof beim Gottesdienst in der Mariazeller Basilika. Das bedeute gerade nicht, Identität durch Abgrenzung voneinander zu suchen. Krautwaschl appellierte wörtlich an die Wallfahrer: "Machen wir uns auf - und hierfür kann niemand von uns zu alt sein - die Nähe, die Er uns schenkt (...) weiterzuschenken."
An der 35. Bundeswallfahrt des Österreichischen Seniorenbundes nach Mariazell nahmen mehr als 3.000 Pilger teil. Bundesvorsitzende Ingrid Korosec wandte sich an die Mitreisenden mit den Worten: "Sagen wir Danke, dass wir heute gesund hier versammelt sein dürfen, dass wir aus unserer großen Gemeinschaft in Seniorenbund und Kirche immer wieder Kraft schöpfen können. Und setzen wir diese Kraft gemeinsam ein für unser Österreich, für die erfolgreiche Zukunft aller Generationen."
Quelle: kathpress