Graz: Hauptplatz wird "VinziPlatz"
Für zwei Tage lang hat sich der Grazer Hauptplatz am Wochenende in den "VinziPlatz" verwandelt. Anlass war das "25+1-Jahr-Jubiläum", das die von Pfarrer Wolfgang Pucher gegründete "Vinzenzgemeinschaft Eggenberg - VinziWerke" am Freitag und Samstag mit Hunderten Besuchern und u.a. Diözesanbischof Wilhelm Krautwaschl, Caritasdirektor Franz Küberl und dem Grazer Bürgermeister Sigfried Nagl in Graz feierte. Vor über 25 Jahren - die Jubiläumsfeierlichkeiten wurden aufgrund der Amokfahrt in Graz um ein Jahr auf heuer verschoben - gründeten zwölf junge Menschen in Graz die "Vinzenzgemeinschaft Eggenberg". Was damals mit der Ausgabe von Tee und Broten begann, ist heute eine Gemeinschaft mit 38 Werken, in denen täglich 450 Menschen eine Unterkunft finden und 1.400 Bedürftige mit Essen versorgt werden.
Offiziell eröffnet wurden die Feierlichkeiten am Freitag von der Grazer Gemeinderätin Daniela Gmeinbauer. Unter dem Motto "Gib mir deinen Knödel" wurden den Tag über 1.000 handgemachte Knödel gegen "Knedel" (Geld) eingetauscht. Zeitgleich informierten elf Infostände über die Arbeit der einzelnen Einrichtungen der Gemeinschaft. Ein offizieller Festakt und das traditionelle "VinziFest" mit der Marktmusikkapelle Kirchbach, Udo Wenders, Oliver Haidt und Duo Kopa setzten am Samstag den Schlusspunkt der Feierlichkeiten. Über 1.000 Besucher feierten gemeinsam mit der Gemeinschaft.
Geschichte der Vinzenzgemeinschaft |
Geschichte der VinzenzgemeinschaftenDer französische Jurist Frédéric Ozanam (1813-1853) gilt als der Begründer der Vinzenzgemeinschaften. Er lebte zur Zeit der Industriellen Revolution und der ersten Arbeiteraufstände in Paris. Neben seinem direkten Engagement zur Behebung ärgster Not stellte er Forderungen an die Gesellschaft, um die Lebenssituation der vielen armen Menschen zu verändern.
Frédéric Ozanam, der an der Sorbonne in Paris lehrte, waren neben dem Bildungsstand seiner Studenten besonders die sozialen Verhältnisse im Land ein Anliegen. Er bildete in Paris einige Gruppen, die nach dem Beispiel des Hl. Vinzenz von Paul der drückenden Not der Menschen begegnen sollten. Besonders die verschämt Armen und der persönliche Kontakt bei Hausbesuchen waren ihnen ein Anliegen. Diese Gruppen nannten sich Vinzenzkonferenzen. Aus ihnen entstanden die heutigen Vinzenzgemeinschaften.
Da viele reiche Familien aus allen Teilen der Welt ihre Söhne (Frauen durften damals noch nicht studieren) nach Paris an die Universität Sorbonne schickten, trugen die Studienabsolventen den vinzentinischen Gedanken in ihre Heimatländer und gründeten dort Vinzenzgemeinschaften. |
Als Dank für seine Visionen und sein unermüdliches Engagement erhielt Pfarrer Pucher eine Bank der Stadt Graz. Zudem verlieh ihm die österreichische Gemeinschaft der Lazarus Union im Zuge der Feierlichkeiten einen Orden für seinen Einsatz für die Ärmsten der Armen.
Die Vinzenzgemeinschaft kümmert sich um jene Menschen, die aus der Bahn geraten sind und deshalb in Armut leben - Drogen- und Alkoholabhängige, Obdachlose, Haftentlassene oder Bettler. Möglich machen das u.a. die aktuell über 700 ehrenamtlichen Frauen und Männer. Der französische Jurist Frederic Ozanam gilt als der Begründer der Vinzenzgemeinschaften. Er lebte zur Zeit der industriellen Revolution und der ersten Arbeiteraufstände in Paris. Neben seinem direkten Engagement zur Behebung ärgster Not stellte er Forderungen an die Gesellschaft, um die Lebenssituation der vielen armen Menschen zu verändern.
Quelle: Kathpress