Diözese St. Pölten forciert "grüne Kirche"
Die Diözese St. Pölten forciert eine "grüne Kirche", besonders in der noch bis 4. Oktober währenden "Schöpfungszeit": Als bis dahin noch anstehende Öko-Aktionen nannte die Diözese in einer Aussendung die Initiative "Wir radeln in die Kirche", die Vergabe eines Umweltpreises und "Theologische Umweltgespräche" unter dem Titel "Wäre Jesus heute Vegetarier?". Ziel sei es, bis zum Festtag des "Öko-Heiligen" Franz von Assisi am 4. Oktober ganz besonders zu einem nachhaltigen Lebensstil aufzurufen.
Am 18. September wird in niederösterreichischen Pfarren fleißig in die Pedale getreten: Mit der Aktion "Wir RADLn in die Kirche" ruft die Kirche Gläubige aller Konfessionen auch heuer wieder dazu auf, an diesem Tag den Weg zum Gottesdienst per Fahrrad zurückzulegen. Möglichst viele Menschen sollen so zum "Radeln" im Alltag bewegt werden. Die "Siegerpfarre", deren Aufruf den meisten Erfolg hat, wird mit einem 500 Euro-Gutschein für das nächste Pfarrfest belohnt.
2015 beteiligten sich über 70 Pfarrgemeinden an der gemeinsamen Aktion von Land Niederösterreich und der Initiative "RADLand Niederösterreich". Unterstützer sind auch heuer wieder die Katholische Aktion der Diözese St. Pölten, das Umweltbüro der Erzdiözese Wien und die Evangelische Kirche Niederösterreich.
"Jesus war mit hoher Wahrscheinlichkeit kein Vegetarier. Aber die Frage lohnt sich, wie sich Jesus heute im Angesicht von Tierfabriken, Artensterben, Tierversuchen, usw. verhalten würde", erklärte Armin Haiderer, Präsident der Katholischen Aktion (KA) der Diözese St. Pölten, in der Aussendung. Die KA lädt am Donnerstag, 29. September ab 18 Uhr zu einem "Theologischen Umweltgespräch" ins Bischöfliche Sommerrefektorium in St. Pölten. Zur Frage "Wäre Jesus heute Vegetarier?" äußern sich u.a. Martin Balluch vom Verein gegen Tierfabriken und Paloma Fernandez de la Hoz von der Katholischen Sozialakademie Österreichs.
Das Verhältnis von Religionen und Tieren sei bis heute "kein sehr gutes, ja sogar grausames" gewesen, befand Haiderer. Da wir Menschen nach jüdisch-christlichem Verständnis von Gott zu Hütern der Schöpfung eingesetzt wurden, sei es hoch an der Zeit, Theologie und Ethik auf ihr Verhältnis zu den Tieren kritisch zu hinterfragen.
Kirche und Land suchen "Öko-Vorzeigepfarren"
Die Katholische Aktion (KA) der Diözese St. Pölten lobt 2016 in Kooperation mit der evangelischen Kirche und der Erzdiözese Wien den auch vom Land Niederösterreich geförderten "diözesanen Umweltpreis" aus. Gesucht werden "Vorzeigepfarren" im Bereich Schöpfungsgerechtigkeit und Nachhaltigkeit, wobei das Augenmerk auf sieben verschiedene Kategorien gelegt wird: auf kirchliche Gebäude, Naturschutz, Einkauf, Verkehr, Liturgie, Bildung und "Schöpfung erleben". Es geht somit um Wärmedämmung oder LED-Beleuchtung ebenso wie um "Autofasten", Müllvermeidung oder umweltschonende Putzmittel. "Biofaires" Frühstück wird ebenso berücksichtigt wie Umwelttipps im Schaukasten oder Kräuterwanderungen.
Vergeben werden drei mit jeweils 800 Euro dotierte Preise, verliehen werden sie am 18. November von Bischof Klaus Küng, einem Vertreter der evangelischen Kirche und Niederösterreichs Umweltlandesrat Stefan Pernkopf.
Für Einreichungen ist ein Bericht von maximal 2 DIN-A4-Seiten Umfang plus Fotos erforderlich. Einreichfrist ist der 30. September 2016. (Info unter Tel.: 02741/324-3370; E-mail: ka.stpoelten@kirche.at; Internet www.ka-stpoelten.at)
Quelle: kathpress