Feier zu "20 Jahre Schöpfungzeit" im Eisenstädter Martinsdom
In Österreich gibt es seit 20 Jahren eine ökumenisch begangene "Schöpfungzeit", beginnend mit dem "Schöpfungstag" am 1. September und dem Festtag des Heiligen Franziskus (4. Oktober) als Schlusspunkt. Dieses Jubiläum feiert die Initiatorin, die "ARGE Schöpfungsverantwortung", am kommenden Sonntag im Eisenstädter Martinsdom. Dem Gottesdienst um 9 Uhr stehen der burgenländische Altbischof Paul Iby und Weihbischof Johannes Kreidler aus der Diözese Rottenburg-Stuttgart vor. Musikalisch gestaltet wird er mit der "Pannonischen Messe" von Toni Stricker, die den Untertitel "Ehrfurcht vor der Schöpfung" trägt. Es singt der Chor von St. Martin in Mannersdorf am Leithagebirge unter Renate Leidenfrost, es musizieren Fritz Amelin (Orgel) und Yoko Saotome-Huber (Solo-Violine).
Im Anschluss an die Messfeier lädt die "ARGE Schöpfungsverantwortung" zu einer "Bio-Agape" in das Dompfarrzentrum. Die seit 1992 bestehende öko-soziale Bewegung in der katholischen Kirche gab in Österreich den Anstoß zu "Schöpfungstag" und "Schöpfungszeit" - lange bevor Papst Franziskus diese Idee des Ökumenischen Patriarchats von Konstantinopel aufgriff und im Vorjahr auch für katholische Gläubige einen Weltgebetstag für die Bewahrung der Schöpfung ausrief.
Die "ARGE" war unter der Leitung ihrer Vorsitzenden Isolde Schönstein auch Impulsgeberin für die Errichtung eines Umweltreferates in der Bischofskonferenz und in der Folge für die diözesanen Umweltreferate. Meinungsunterschiede über die Lage der Welt und die Rolle der Kirche darin führten laut Schönstein 2001 nach fünf Jahren zur Beendigung der Zusammenarbeit mit der Bischofskonferenz. Seither ist die Arbeitsgemeinschaft, unterstützt von einem theologischen und einem naturwissenschaftlichen Beirat, als unabhängige Organisation tätig - in Österreich durch Arbeitsunterlagen und Veranstaltungen im Themenbereich Umwelt-Glaube, aber auch auf internationaler Ebene innerhalb des von ihr mitgegründeten "European Christian Environmental Networks" (ECEN).
Für ihr Engagement wurde die "ARGE Schöpfungsverantwortung" 2005 mit dem Konrad-Lorenz-Preis der Republik Österreich ausgezeichnet. (Info: www.argeschoepfung.at)