Mit Kindern zu Allerheiligen über den Tod reden
Die Katholische Jungschar (KJS) ermutigt anlässlich des kurz bevorstehenden Allerheiligen-Festes dazu, mit Kindern über den Tod zu reden. Diese seien am Thema interessiert und würden neugierig, "wenn man ihnen Geschichten aus dem Leben von Verstorbenen erzählt", erklärt Sara Dallinger, Bundesvorsitzende der KJS, am Donnerstag in einer Aussendung.
Die KJS empfiehlt, Raum für Fragen zu lassen und Orte gemeinsam zu erkunden. "Gerade die Möglichkeit an diesen Tagen ausgiebige Familienforschung zu betreiben über verstorbenen Verwandte, ihre Hoffnungen und Träume und ihre Lebenswege zu reden, kann für eigene Fragen inspirierend sein", so Dallinger. Wenn Eltern sich über ihre eigenen Berührungsängste hinaus mit den Kindern über diese Themen unterhalten, den Friedhofsbesuch gemeinsam gestalten, eine eigene Gedenkkultur entwickeln und diese in den familiären Alltag einbauen, "dann wirken diese Feiertage auch ins Jahr hinein".
Die Überlagerung des Hochfestes Allerheiligen durch eine inhaltsleere Verbreitung des Brauchtums rund um Halloween findet die KJS problematisch. "Süßigkeiten und Streiche klingen zwar verlockend, wir beobachten aber, dass Kinder hier nur als Konsumenten angesprochen werden", betont Dallinger. Allerheiligen sei ein wichtiges Fest im Jahreskreis der Kirche, bei dem aber die für Kinder passende Aufbereitung oft zu kurz komme.
Als katholische Kinderorganisation wünsche sich die Jungschar daher auch von der Amtskirche mehr Angebote für Kinder, gerade rund um Allerheiligen und Allerseelen, um sich altersgemäß mit den Themen Gedenken, Sterben und Tod auseinandersetzen zu können. Kinderpastoral sollte, so Dallinger, aber auch im ganzen Jahreskreis eine stärkere Gewichtung erfahren.
Ein besonderer Schatz seien zudem kindgerecht aufbereitete Heiligenlegenden, "weil diese Menschen oft Unglaubliches geleistet haben und mit ihrem Lebensweg uns neue Perspektiven eröffnen". Gerade jetzt durch die neuesten Heilig- und Seligsprechungen durch Papst Franziskus böten sich viele Entdeckungsmöglichkeiten. "Diesen Schatz an Weisheiten und Vorbildern gilt es immer wieder neu zu entdecken", so Dallinger.
"Nacht der 1.000 Lichter"
Eine in den jüngsten Jahren aufgekommene Alternative zu "Halloween", die schnell Verbreitung gefunden hat, ist die von der Katholischen Jugend initiierte "Nacht der 1.000 Lichter". Das pastorale Projekt am Abend des 31. Oktobers wurde 2005 erstmals in Tirol durchgeführt und hat sich inzwischen auch in anderen Teilen Österreichs in zahlreichen Kirchen, Klöstern und Kapellen etabliert. Die Aktion soll Gläubigen je nach ihren Bedürfnissen einen Raum bieten um "ruhig werden, nachdenken und beten" zu können, heißt auf der Website der Initiative (www.nachtder1000lichter.at).
Eigens gestaltete Programme in den jeweiligen Pfarren bieten Anregungen, sich auf besinnliche Weise auf Allerheiligen einzustimmen - mit Lichtern, Impulsen, Texten, Musik, begehbaren Labyrinthen und Lichterwegen. Grundidee der "Nacht der 1.000 Lichter" ist es, die "vielen Alltagsheiligen" - also jene Heilige, die zwar ein "heiliges" Leben geführt haben, aber nicht heiliggesprochen wurden - in den Mittelpunkt zu rücken. Die Lichter sollen darauf aufmerksam machen, dass es solche "Alltagsheiligen" überall gibt und diese eine "große Strahlkraft" haben. Es gebe "in jedem Menschen das Heilige, auch wenn es oft unerkannt oder unbeachtet bleibt".
Quelle: kathpress