Bischöfe bei österreichischen KFOR-Soldaten im Kosovo
"Euer Einsatz für ein friedliches Miteinander gerade in einer von Spannungen und Konflikten so belasteten Region kann gar nicht hoch genug geschätzt werden": Mit diesen Worten würdigte der Eisenstädter Bischof Ägidius Zsifkovics den Einsatz der österreichischen KFOR-Friedenstruppe im Kosovo. Friede sei keine Selbstverständlichkeit, sondern eine Errungenschaft, die aktiv gewahrt und gepflegt werden müsse, betonte er - wie die Diözese Eisenstadt am Freitag mitteilte - im Rahmen eines zweitägigen Weihnachtsbesuchs im Kosovo. "Eure Friedensmission ist von unschätzbarem Wert in Europa und für Europa", wandte sich der Bischof an die Heeresangehörigen.
Der aus dem Burgenland stammende Verteidigungsminister Hans Peter Doskozil führte die hochrangige Delegation an, die nach der Landung in Pristina mit dem österreichischen KFOR-Kontingent zusammentraf und an einer gemeinsamen Weihnachtsfeier teilnahm. Mit dabei auch Militärbischof Werner Freistetter und der evangelische Militärsuperintendent Karl-Reinhart Trauner: Sie nutzten die Reise, um den Soldatinnen und Soldaten weihnachtliche Grüße aus der Heimat zu überbringen.
Auch Minister Doskozil sowie der ebenfalls mitgereiste Grüne Nationalratsabgeordnete Peter Pilz betonten die Bedeutung der Präsenz der KFOR-Truppen - nicht zuletzt im Hinblick auf die Terrorprävention und -bekämpfung in Europa.
Die Besucher aus Österreich überbrachten den österreichischen Truppen auch einen kulinarischen Gruß aus der Heimat in Form einer Speckjause seitens des Verteidigungsministers sowie eines "burgenländischen Weihwassers" (Rot- und Weißwein) seitens des Eisenstädter Bischofs.
Militärseelsorge auch zu Weihnachten
Militärbischof Freistetter wies am Freitag im Rückblick auf den Besuch im Kosovo darauf hin, dass die Militärseelsorge in der Weihnachtszeit besonders gefordert sei. Mehr 1.200 österreichische Soldaten und Soldatinnen seien über Weihnachten im In- und Ausland im Einsatz. "Viele haben Familien, besonders im Ausland kann es dann mitunter sehr belastend sein, die Weihnachtsfeiertage weit weg zu verbringen", erklärte Freistetter. Üblich sei ein sechsmonatiger durchgehender Auslandseinsatz, bevor die Soldaten nach Österreich zurückkehren. Aktuell gibt es sowohl im Kosovo als auch in Bosnien-Herzegowina eine ständige Militärpfarre. Die Besetzung der Auslandspfarren ist für Freistetter eine "pastorale Priorität", da Seelsorge während des Auslandseinsatzes eine wichtige Rolle spiele und von den Soldaten auch gerne in Anspruch genommen werde.
Seelsorglich begleitet werden die Soldaten im Kosovo von Militärdekan Christian Thomas Rachle. Derzeit sind 494 Soldatinnen und Soldaten des Österreichischen Bundesheeres im Einsatzraum Kosovo stationiert, darunter neun Frauen. Das österreichische Kontingent ist Teil der insgesamt rund 4.500 Personen aus 31 Ländern unfassenden Kosovo Force (KFOR) der NATO, die seit Anfang Juli 1999 mit dem Ziel der Friedenssicherung, der Sicherung des Wiederaufbaus und der Ermöglichung einer sicheren Rückkehr von Flüchtlingen im Kosovo präsent ist.
Die gesamte Truppenstärke der KFOR beträgt aktuell rund 4.500 Personen aus 31 Ländern, darunter Österreich. Die KFOR-Mission steht dabei in Kooperation mit den Vereinten Nationen, der EU und weiteren internationalen Akteuren. Das Kosovo erklärte am 17. Februar 2008 in einem einseitigen Akt seine Unabhängigkeit, im April 2013 einigten sich Pristina und Belgrad auf eine Verbesserung der Beziehung und die verstärkte Integration des westlichen Balkans in den europäischen Raum.
Quelle: Kathpress