Turkson würdigt scheidenden CIDSE-Präsidenten Hödl
Heinz Hödl, scheidender Präsident des Weltdachverbandes katholischer Entwicklungsorganisationen (CIDSE), verlegt seinen Schaffensort wieder ganz nach Wien. Nach drei Jahren als CIDSE-Präsident hat ihn das Direktorium am Mittwoch bei seiner Jahrestagung in Löwen als Präsident verabschiedet. Lob für seine Arbeit kam bei dem Treffen auch von Kardinal Peter Turkson, dem Präfekten des neuen Ministeriums für ganzheitliche Entwicklung. Unter der Präsidentschaft Hödls sei die weltweite Zusammenarbeit der Dachorganisation mit den regionalen und kontinentalen Bischofskonferenzen intensiviert worden. Er wünsche sich in Zukunft eine noch engere Zusammenarbeit mit der Dachorganisation.
Bischof Werner Freistetter würdigte die Entwicklungszusammenarbeit bereits im Vorfeld der Jahrestagung. Diese habe in den vergangenen Jahren "vielen Menschen eine konkrete Verbesserung ihrer Lebenssituation gebracht". Hödl habe "für einen tiefgreifenden Wandel" gearbeitet, "um auf globaler und lokaler Ebene der Armut, der sozialen Ungerechtigkeit und der Umweltzerstörung ein Ende zu setzen", so der österreichische Referatsbischof für Mission und Entwicklung. Gleichzeitig warnte er davor, in Entwicklungszusammenarbeit allein die Lösung aller Probleme der Welt zu sehen.
Als wichtigen Schritt für die Zusammenarbeit der CIDSE und ihrer Mitglieder bezeichnete Hödl den im Vorjahr verabschiedeten strategischen Fünfjahresplan. Zentrales Anliegen ist darin die Forderung einer gerechteren Verteilung und begrenzten Nutzung der weltweiten Ressourcen, die Schaffung demokratischer Regierungsstrukturen, gesellschaftlicher Mitbestimmung und Geschlechtergerechtigkeit sowie die Wiederbelebung von Solidarität auf Grundlage von Gerechtigkeit und gemeinsamer Verantwortung aller Völker.
Der Agraringenieur übernahm den ehrenamtlichen Posten vor drei Jahren als erster Österreicher in der fast 50-jährigen Geschichte des katholischen Dachverbandes. Das Statut der CIDSE sieht keine Wiederwahl vor. Zum neuen Präsident wurde am Mittwoch der Direktor des irischen katholischen Hilfswerks von Trocaire, Eamonn Meehan, gewählt.
Zur internationalen Allianz CIDSE zählen 17 Mitglieder in Europa und Nordamerika, die mit Partnerorganisationen in 118 Ländern zusammenarbeiten. Ziel des 1967 gegründeten Dachverbands mit Sitz in Brüssel ist neben der Bekämpfung von Armut und Ungleichheit die Zusammenarbeit für globale Gerechtigkeit, so die Homepage der Koordinierungsstelle (KOO) der Bischofskonferenz Bischofskonferenz für internationale Entwicklung und Mission (www.koo.at).
Um Partei für Menschenrechte und nachhaltige Entwicklung zu ergreifen, tritt die CIDSE an Regierungen, Kirchen und internationale Institutionen heran. Im Vorjahr verabschiedete der Verband einen strategischen Fünfjahresplan zur Förderung eines Wandels im Umgang mit globalen Herausforderungen wie gerechter Güterverteilung und der Schaffung demokratischer Regierungsstrukturen.
Quelle: kathpress