Hohe staatliche Auszeichnung für früheren AKV-Präsidenten Zemanek
Der frühere Präsident der Arbeitsgemeinschaft katholischer Verbände (AKV), Josef Zemanek, ist in Anerkennung seiner langjährigen wissenschaftlichen Tätigkeiten mit dem "Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst Erster Klasse" ausgezeichnet worden. Vizekanzler und Wissenschaftsminister Reinhold Mitterlehner überreichte die Auszeichnung am Dienstagnachmittag im Rahmen einer Feierstunde im Wissenschaftsministerium. Das Ehrenkreuz würdige hervorragende wissenschaftliche Leistungen, die "weit über das übliche Maße hinausgehen", so Mitterlehner in seinem Grußwort. Mit Zemanek wurden u.a. auch der evangelische Kirchenhistoriker und Kirchenrechtler Karl Schwarz sowie der frühere Rektor der Technischen Universität Wien, Peter Skalicky, ausgezeichnet.
Zemanek, promovierter Theologe und Jurist, stand von 2001 bis 2012 an der Spitze der AKV, einem Dachverband von 20 katholischen Laienorganisationen, dem u.a. die katholischen Farbstudenten, der Bauorden, verschiedene Eltern- und Lehreverbände sowie die Turn- und Sportunion angehören. Im selben Zeitraum war er auch einer der Vizepräsidenten des österreichischen Laienrates. In beiden Gremien gehört er nach wie vor dem Vorstand an. Auch ist er weiterhin im Cartellverband aktiv.
Zemanek wurde 1943 in Wien geboren, studierte Philosophie und Psychologie in München sowie Rechtswissenschaften in Wien. Beruflich war er u.a. als Wirtschaftsjurist tätig, ab 1991 nahm er zusätzlich noch das Theologiestudium auf, das er 2006 mit dem Doktorat abschloss. Bereits seit 2003 wirkt er als Dozent für Bibelwissenschaften an der päpstlichen Philosophisch-Theologischen Hochschule Heiligenkreuz.
Im Mittelpunkt seiner bibelwissenschaftlichen Arbeit stehe die Zusammenschau von Altem und Neuem Testament und die Herausarbeitung der Relevanz der biblischen Botschaft für die heutige Gesellschaft, so Zemanek. Neben zahlreichen bibelwissenschaftlichen Veröffentlichungen hat er auch zu verschiedenen ethisch relevanten gesellschaftlichen Fragestellungen (z.B. Grundeinkommen, Fortpflanzungsmedizingesetz) publiziert.
Der evangelische Kirchenhistoriker und Kirchenrechtler Karl Schwarz ist seit 1998 als Referatsleiter im Kultusamt tätig. Seine Forschungsschwerpunkte liegen in der Geschichte des Protestantismus in Österreich und den Nachbarstaaten. Schwarz habe den wissenschaftlichen Kontakt zu südost- und mitteleuropäischen Forschungszentren vertieft und sich an zahlreichen Projekten beteiligt. Durch seine "exzellente Kenntnis in Historie und Staatskirchenrecht" sei er für die Evangelische Kirche und die Diakonie ein "wertvoller Begleiter und Ratgeber", hieß es bei der Ehrenzeichenverleihung. Ohne das Wirken von Karl Schwarz wäre vieles "in Vergessenheit geraten oder nicht lebendig".
An dem Festakt im Wissenschaftsministerium nahmen u.a. auch der aktuelle AKV-Präsident Helmut Kukacka, der frühere Bundesratspräsident Prof. Herbert Schambeck und Missio-Nationaldirektor und Heiligenkreuz-Rektor P. Karl Wallner teil.
Quelle: kathpress