In Medjugorje geschieht viel Gutes
Kardinal Christoph Schönborn hat Medjugorje als "guten Baum, der viele gute Früchte bringt", bezeichnet. Das "eigentliche Wunder" des bosnischen Wallfahrtsortes sei, dass er eine "Botschaft des Friedens und des Gebetes" liefere, und "beides braucht unsere Welt heute", erklärte der Wiener Erzbischof in der Gratiszeitung "Heute" (Freitag). Schönborn zählt zu den wenigen Bischöfe weltweit, die bisher selbst als Pilger in Medjugorje waren und sich über den Wallfahrtsort geäußert haben.
Das einst unbekannte Medjugorje mit seinen heute 2,5 Millionen Besuchern jährlich sei von Anfang der berichteten Marienerscheinungen an umstritten gewesen, räumte Schönborn ein. Zahlreiche Fragen seien aufgeworfen worden, darunter: "Waren das echte Marienerscheinungen? Vor allem: Stimmt es, dass sie bis heute andauern? Kann Maria 36 Jahre lang immer wieder erscheinen und Botschaften geben? Was sagt die Kirche dazu? Und was der Papst?"
Der Kardinal bestätigte in seiner wöchentlichen "Heute"-Kolumne das kolportierte Ergebnis der im Jahr 2010 von Papst Benedikt XVI. eingesetzten Kommission zu Medjugorje. Diese sei zur Überzeugung gekommen, "dass am Anfang echte Marienerscheinungen stehen. Auch, dass Medjugorje heute für zahllose Menschen ein Gnadenort geworden ist."
Denn es sei sicher und niemand könne leugnen, dass in Medjugorje "viel Gutes" geschehen sei, so Schönborn weiter. "Menschen finden zum Glauben, Versöhnungen geschehen, Heilungen. An keinem Ort in Europa gehen so viele Menschen beichten wie dort. Auch starke soziale Werke sind durch Medjugorje entstanden."
Kommission bestätigt "Übernatürlichkeit"
Am Dienstag war an die Medien gedrungen, 13 der 15 Mitglieder der von Kardinal Camillo Ruini geleiteten vatikanischen Prüfungskommission seien von der "Übernatürlichkeit" zumindest der ersten Marienerscheinungen im Jahr 1981 überzeugt, nur ein Mitglied nicht, ein weiteres habe sich enthalten. Bei den 42.000 seit Dezember 1981 berichteten Erscheinungen hege die Mehrheit der Kommissionsmitglieder laut dem noch unveröffentlichten Untersuchungsbericht Zweifel. Unmittelbar zuvor hatte sich Papst Franziskus bei seiner Rückreise aus Fatima zu Medjugorje geäußert.
Beobachtern zufolge sucht der Papst nach Wegen, unabhängig von den angeblichen Erscheinungen den dortigen blühenden und auch in Italien überaus populären Wallfahrtsbetrieb, der von Franziskanern organisiert wird, positiv zu begleiten.
Quelle: kathpress