20 Jahre "Brucknertage" im Stift St. Florian
Seit 20 Jahren erklingen im Stift St. Florian bei Linz die "Brucknertage". Was 1997 als private Initiative begann, ist heute laut dem Londoner "The Bruckner Journal" ein Höhepunkt unter den weltweiten Bruckner-Veranstaltungen. Motto für die diesjährige Ausgabe des Festivals von 13. bis 20. August ist Anton Bruckners 5. Symphonie "Der Griff nach den Sternen".
Das Festival sei Beispiel dafür, "wie aus einer kleinen Gruppe Begeisterter etwas entstehen konnte, das nach zwei Jahrzehnten bereits Kreise bis nach Übersee zieht", so Johannes Holzinger, Propst des Augustiner Chorherrenstiftes St. Florian, in seinem Geleitwort. Es ermöglicht dem Publikum "hochwertige Erfahrung von Musik" an einem "besonderem Ort". Musik, ob symphonisch, beim Gottesdienst oder von der Orgel gespielt, bilde das Rückgrat dieser "besonderen Tage".
Im Mittelpunkt des Festivals stehen Werke Anton Bruckners. Mit dem Programm versuchten die Tage, die Werke des Genius loci auf vielfältige Weite zu vermitteln, so Oberösterreichs Landeshauptmann Thomas Stelzer in einem Geleitwort. "Mit der Fokussierung auf die Werke Anton Bruckners an einem seiner Schaffensorte haben die 'Brucknertage' einen wesentlichen Beitrag zur Wahrnehmung des bedeutendsten oberösterreichischen Komponisten geleistet."
Im Rahmen des Eröffnungskonzerts am 13. August im Marmorsaal des Stiftes werden Werke von Haydn und Mozart zur Aufführung gebracht. Bei der III. Bruckner-Orgelnacht am 16. August in der Stiftsbasilika stehen Werke von Bruckner, Bach, Schumann, Camilleri und John Aquilina auf dem Programm. Bei freiem Eintritt kann am 15. August auch das Pontifikalamt zu Mariä Himmelfahrt in der Stiftsbasilika mitgefeiert werden.
Die "Brucknertage" öffnen aber nicht nur einen musikalischen, architektonischen und synästhetischen Zugang zu Bruckner, sondern im bereits traditionellen Symposion "Bruckner-Dimensionen" auch einen Wissensaustausch über geistige, musikwissenschaftliche und spirituelle Aspekte. Im Fokus steht dieses Jahr Bruckners 5. Symphonie "Der Griff nach den Sternen". Vortragende am 18. August im Altomonte-Saal des Stifts sind Hans-Joachim Hinrichsen, Ordinarius für Musikwissenschaft an der Universität Zürich, Ferdinand Reisinger vom Stift St. Florian und Andrea Harrandt, Mitglied der Internationalen Brucknergesellschaft.
Das Stift St. Florian ist Anton Bruckners geistige Heimat: Hier wurde er als Sängerknabe aufgenommen, hier perfektionierte er sein Orgelspiel und hier schrieb er seine ersten bedeutenden Kompositionen. Die bekanntesten Werke sind seine monumentalen Sinfonien. Tief verwurzelt im katholischen Glauben schrieb er auch Kirchenmusik, worunter insbesondere drei große Messen und ein Te Deum hervorragen. Bruckner, geboren im oberösterreichischen Ansfelden, verbrachte in der ersten Hälfte seines Lebens mehr als zehn Jahre im Stift St. Florian.
Quelle: kathpress