Künftiger Weihbischof Hofer froh über "positiven Rückenwind"
Ein positives Echo auf seine Ernennung durch Papst Franziskus hat der künftige Salzburger Weihbischof Hansjörg Hofer erhalten. Er habe dies in den Reaktionen der Mitarbeiter in der Diözese, auch von Seiten der Laienorganisationen, Priester und Pfarren erfahren und freue sich sehr darüber, erklärte er in einem auf der Homepage der Erzdiözese Salzburg veröffentlichten Interview. "Das war dann doch eine Motivation, als ich gespürt habe, die Leute freuen sich. Es könnte ja auch anders sein", so der angehende Bischof. Seine Weihe findet am Sonntag um 15 Uhr im Salzburger Dom statt.
Ihm seien die Erwartungen bewusst, die nun durch sein Bischofsamt an ihn gerichtet würden, sagte Hofer. "Momentan bin ich froh, dass ich so positiven Rückenwind habe, aber das wird nicht immer so bleiben." Mit der Nachfolge Jesu werde jeder Priester zu einem "Zeichen, dem man widerspricht", was ein Bischof umso mehr zu spüren bekomme. Selbst wenn man in Österreich glücklicherweise nicht mit Verfolgung rechnen müsse, stelle er sich dennoch auch auf Gegenwind ein. Angst davor habe er nicht: Seine Andenkenbildchen bei der Bischofsweihe werden den Spruch Gottes zum Propheten Jeremia "Geh, wohin ich dich sende, verkünde, was ich dir auftrage, fürchte dich nicht, ich bin bei dir" tragen, kündigte der designierte Oberhirte an.
Als ihm am 23. Mai der apostolische Nuntius seine Bischofsernennung durch den Papst am Telefon mitteilen wollte, sei er gerade in Stockholm bei der Generalvikarekonferenz gewesen, habe jedoch aufgrund der unbekannten Nummer nicht abgehoben, berichtete Hofer. "Wenn mich eine fremde Nummer anruft, denk ich mir: Mein Gott, der wird sich schon wieder rühren." Es kam anders, da dann die Nummer von Erzbischof Franz Lackner am Display aufschien und dieser ihn aufforderte, sich sofort bei der Nuntiatur zu melden. Nach der Mitteilung der Ernennung durch Nuntius Peter Stephan Zurbriggen nahm sich Hofer drei Tage Zeit und sagte dann "nach einigem Ringen" zu.
Die letzten Tage vor der Weihe verbringe er nun zurückgezogen im Stift St. Peter, um sich geistlich vorzubereiten, sagte Hofer. Zuvor habe er neben den Vorbereitungen für die Bischofsweihe und das künftige Amt unter Hochdruck die Personalagenden abgeschlossen und auch seine Funktion als Generalvikar an seinen Nachfolger Roland Rasser, dem bisherigen Salzburger Seelsorgeamtsleiter, abgegeben. Welche Aufgaben er selbst in der Erzdiözese künftig übernehmen werde, werde er noch mit Erzbischof Franz Lackner besprechen.
Für die erste Zeit nach der Weihe stehen für Hofer nach der Einführungswoche für die neuen Bischöfe in Rom mit Papst Franziskus im September eine bereits vereinbarte Pfarrvisitation an. Wie Hofer weiters darlegte, werde sich durch seine neue Funktion im Kontakt zu den Priestern der Diözese einiges ändern: Seien als Generalvikar Besuche bei ihnen stets mit Versetzungen oder sonstigen Bitten verbunden gewesen, so sehe er die Priester nun als den "ersten Mitarbeiter der Bischöfe". Hofer: "Ich werde mir für sie viel Zeit nehmen und versuchen, weiterhin eine gute Beziehung zu ihnen zu pflegen."
Geborener Zillertaler
Hofer wird am Sonntag im Salzburger Dom von Erzbischof Franz Lackner sowie Alterzbischof Alois Kothgasser und dem Feldkircher Bischof Benno Elbs als Mitkonsekratoren zum Bischof geweiht. Zu der Feier werden neben vielen Gläubigen auch zahlreiche Bischöfe aus dem In- und Ausland, der Apostolische Nuntius Peter Stephan Zurbriggen, die Spitzen der Landespolitik, der Tiroler Landeshauptmann Günther Platter sowie Vertreter von Hofers Heimatgemeinde Stumm im Zillertal erwartet.
Geboren wurde Hansjörg Hofer am 14. April 1952 in Stumm im Zillertal. Er besuchte das erzbischöfliche Privatgymnasium Borromäum in Salzburg, trat 1971 ins Priesterseminar ein und studierte Theologie in Salzburg und Innsbruck. Er wurde im März 1976 in Salzburg zum Diakon und im Juni desselben Jahres zum Priester geweiht und war ab 1977 Sekretär von Erzbischof Karl Berg sowie Domzeremoniär.
1979 promovierte Hansjörg Hofer zum Doktor der Theologie an der Theologischen Fakultät der Universität Salzburg, wurde Kooperator in der Stadtpfarre Hallein und 1984 Pfarrer in Mittersill und Hollenbach. 1992 folgte die Ernennung zum Ordinariatskanzler und Personalreferenten der Erzdiözese Salzburg sowie auch die Berufung ins Salzburger Domkapitel, dem er seit Oktober 2015 als Dechant vorsteht.
Neben diesen Tätigkeiten, die Hofer bis zuletzt weiterhin ausgeübt hat, war er auch Pfarrer in Rehhof bei Hallein. Seit 2006 war Hansjörg Hofer Generalvikar der Erzdiözese und somit Stellvertreter des Erzbischofs in allen Verwaltungsangelegenheiten. Er ist zudem Mitglied in zahlreichen Gremien der Erzdiözese, u.a. im Erzbischöflichen Rat, im Konsistorium, sowie im Priesterrat und Pastoralrat.
Quelle: kathpress