Von Gott gegebene Talente in Gesellschaft einbringen
Das Evangelium bleibt heute nur dann lebendig, wenn die Gläubigen sich selbst und ihr Talent in die Kirche und Gesellschaft einbringen: Das hat der Eisenstädter Bischof Ägidius Zsifkovics am Samstag zum Start der 65. Arbeiterwallfahrt seiner Diözese dargelegt. Zsifkovics feierte mit den Teilnehmern eine Messe in Großpetersdorf, ehe die Pilgergruppe zu ihren Zielen Stift Griffen und Eberndorf in Kärnten aufbrach.
Jeder Mensch habe Talente und Gaben, die er für ein "Sichtbarwerden des Reiches Gottes in dieser Welt" einsetzen könne, betonte der Bischof. Dazu zähle auch, gut zuhören zu können - man könne sich dann etwa für Alten- und Krankenbesuche Zeit nehmen, oder ebenso die Fähigkeit, Menschen zu begeistern - wobei die Aufgabe dann lauten könne, andere mit Freude oder dem eigenen Glauben anzustecken. Kontaktfreudige seien eingeladen, andere aus deren Isolation herauszuholen, sagte Zsifkovics in seiner Predigt.
Jeder solle seine von Gott geschenkten Gaben einbringen und mithelfen, dass die Pfarrgemeinde "ein Ort wird, an dem man gemeinsam auf Talentsuche geht, verborgene Talente entdeckt und fördert, sich gegenseitig bereichert und beschenkt", so der Wunsch des Bischofs. Keine Anstrengung und keine Experimente dürften gescheut werden, "wenn es darum geht, den Glauben so weiterzugeben, dass er die Menschen heute anspricht, berührt, aufrichtet und heilt". Ängste vor Risiken, Bequemlichkeit und Feigheit müssten überwunden und ungewohnte Wege beschritten werden, denn "eine Kirche, die nichts riskiert, riskiert am Ende alles", erinnerte Zsifkovics an ein Zitat des 1988 verstorbenen Bischofs von Rottenburg-Stuttgart, Georg Moser.
Die 65. Arbeiterinnenwallfahrt wurde von der Katholischen ArbeitnehmerInnen-Bewegung (KAB) der Diözese Eisenstadt organisiert. Ihr Programm umfasste u.a. eine Andacht und Lichterprozession am Samstagabend in der Stiftskirche Griffen mit Altbischof Paul Iby, der schließlich am Sonntag in der Stiftskirche Eberndorf einen Pilgergottesdienst feierte.
Quelle: kathpress