"One of us": Frist bis Juli verlängert
Die EU-Bürgerinitiative "One of us" ist in Österreich bis Ende Juli verlängert worden. Nach dem Auslaufen der ursprünglichen Frist hat Österreich mit 28.000 Unterzeichnern das für das Land erforderliche Minimum bereits im doppelten Ausmaß erfüllt, hat die "Lebenskonferenz" als Zusammenschluss der Initiatoren des Begehrens am Donnerstag bekannt gegeben. Weiter beworben werde die Aktion für verbesserten Embryonenschutz nun, um das EU-Ziel von einer Million Unterschriften zu erreichen, hieß es.
"Die Fristverlängerung geschah durch massiven Druck aus Brüssel auf Österreichs Bundeswahlbehörde", erklärte Anne Fleck, Organisatorin der Initiative für Österreich, gegenüber "Kathpress". Als eine der ersten EU-Bürgerinitiativen überhaupt wurde "One of us" im Mai 2012 eingereicht, doch waren die für Online-Unterschriften nötigen Sicherheitsserver erst im November verfügbar. Aufgrund des verzögerten Starts erklärte die EU eine Fristverlängerung bis 1. November 2013, die nur Österreich nicht akzeptierte und am 10. Mai festhielt, ehe die Frist nun bis 31. Juli erweitert wurde.
"Die Verlängerung ist schön, wenngleich es eine Hilfe gewesen wäre, dies früher zu wissen", betonte Fleck. Erfreut seien die Organisatoren vor allem über die unerwartet große Unterstützung in den vergangenen Tagen: Nach bloß rund 10.000 Unterschriften Ende April habe man bis zum ursprünglichen Ende der Aktion insgesamt 28.500 sammeln können. "Eine der Erfordernisse der Aktion ist es, dass sieben Länder eine nötige Stimmenzahl erreichen, davon Österreich 14.500. Wie sonst kein anderes Land stehen wir nun bereits bei 200 Prozent davon - was auch innenpolitisch ein wichtiges Signal ist", so die Aktivistin.
Wie die "Lebenskonferenz" als Sprachrohr von 40 österreichischen Organisationen mitteilte, habe man in den vergangenen Tagen "freundschaftliche Zusammenarbeit quer über konfessionelle, partei- und weltanschauliche Grenzen hinweg" beobachten können. Einzelne Menschen hätten sogar Hunderte Unterschriften für "One of us" gesammelt - etwa durch Besuche von Tür zu Tür oder durch ein Bekanntmachen in den Gemeinden.
Wenngleich die Erfüllung des Quorums in sieben Ländern bereits so gut wie erreicht scheint - Polen, Italien, Ungarn und der Slowakei ist dies schon gelungen, in Litauen, den Niederlanden und Spanien fast - braucht "One of us" jedoch insgesamt EU-weit eine Million Unterschriften, um ihr Ziel der verbindlichen Stellungnahme durch EU-Kommission und -Parlament zu erreichen. Fleck: "Je mehr wir in Österreich dazu beitragen können, umso besser. Mit den Minimum-Zahlen der einzelnen Länder würde die Bürgerinitiative erst auf 500.000 Unterschriften kommen."
Prominente Unterstützung erhielt die Bürgerinitiative, die einen verbesserten Embryonenschutz in der EU-Fördermittelvergabe fordert, vergangenen Sonntag von Papst Franziskus: Bei seinem Grußwort an Teilnehmer des "Marsches für das Leben" in Rom lud er ein "zu lebendiger Aufmerksamkeit für das wichtige Thema des Respekts vor dem menschlichen leben ab dem Augenblick seiner Zeugung". In diesem Zusammenhang erinnere er an "One of us", "um dem Embryo rechtlichen Schutz zu garantieren, indem jeder Mensch von ersten Augenblick seiner Existenz an geschützt ist", so der Papst wörtlich.
Nunmehr bis 31. Juli kann "One of us" in Österreich per Unterschriftenliste oder unter www.lebenskonferenz.at unterzeichnet werden.
» Tipp: Katholisch.at-Dossier zur Bürgerinitiative
Quelle: Kathpress