"Widerstandskämpfer gegen den Tod"
Wer die Möglichkeit einer Auferstehung der Toten ausschließe, der riskiere, "unter Niveau zu leben", da er die Möglichkeit einer Gerechtigkeit auch für die Opfer der Geschichte nicht sehe. Das unterstreicht der deutsche Theologe und Seelsorger Wilhelm Bruners in einem Beitrag für die aktuelle Ausgabe der Zeitschrift "miteinander" des Canisiuswerks. Ostern könne daher als ein Fest des Widerstandes gegen den Tod und Christen entsprechend als "Widerstandskämpfer gegen den Tod" verstanden werden.
Angesichts der Millionen Menschen, die täglich "um ihr Leben auf Erden betrogen" werden - sei es durch Kriege, Missbrauch oder unmenschliche Systeme -, sei es "geradezu zynisch, ihnen zu sagen, mit dem Tod sei alles zu Ende", so Bruners. "Dann wären die Mörder und Täter gut heraus. Wer zieht sie zur Rechenschaft? Keiner?" Zugleich warnt Bruners vor einer überzogenen "Heldenverehrung der Toten", die häufig an die Stelle der "Lebensverehrung" trete: "Junge Menschen, die so früh gestorben sind, ermordet wurden, wollten leben. Wollten keine toten Helden sein."
Wilhelm Bruners ist Theologe, Seelsorger und Erwachsenenbildner am Theologisch-Pastoralen Institut (TPI) in Mainz. Von ihm stammt u.a. das Buch "Und die Toten laufen frei herum. Ein begleiter durch die österliche Zeit".
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Quelle: Kathpress