Verbindung Gläubiger mit Fernstehenden wichtig
Eine christliche Gemeinschaft braucht nach Worten des Grazer Diözesanbischofs Egon Kapellari einen "Kern mit einem sehr tiefen und tragfähigen Glauben", der mit den vielen von der Mitte fernstehenden katholisch Getauften in Verbindung steht. "Auch sie gehören zur Kirche, zur Pfarre und die Pfarre und die Kirche im Ganzen gehören zu ihnen", betonte Kapellari. Der gesamten Gemeinschaft sei Jesu Wort und Sakramente zugeordnet.
Der Grazer Bischof äußerte sich am Samstag in einem Gottesdienst zum 300. Gründungstag der Klosterkirche im weststeirischen Schwanberg. 1714 weihte der damalige Fürstbischof von Lavant, Graf Philip Carl Fürstenberg, die Kirche, in der bereits seit 1706 Kapuzinerpatres wirkten. Das Kloster wurde allerdings 1969 aufgelassen und dient seither als Therapiezentrum mit Moorbad. Die einstige Klosterkirche ist weiterhin Gottesdienstort in Verbindung mit der nahegelegenen Schwanberger Pfarrkirche; sie ist den heiligen Engeln geweiht und zeigt im Hochaltarbild die Krönung Mariens.
In Anwesenheit des Provinzials der Kapuziner in Österreich und Südtirol, Pater Lech Siebert, dankte Kapellari dem Kapuzinerorden, dessen Mitglieder in Schwanberg über 250 Jahre lang tätig waren: Durch ihre Verbundenheit mit Menschen aller sozialen Verhältnisse und die Sorge um das Seelenheil und gefährdetes Leben seien die Kapuziner "über die Grenzen der Kirche und der ganzen Christenheit hinaus bekannt und angesehen". Im Gegensatz zum "typischen Mangel an Berufungen" in Mitteleuropa blühe der franziskanische Orden in Asien und Afrika "wie in seiner Frühzeit", so der Bischof.
Quelle: kathpress