Lackner: "So leben, dass Gott durchscheinen kann"
"Unser Leben als Priester und Diakone soll so sein, dass wir Gott Raum geben, dass er durchscheinen kann": Das sagte der Salzburger Erzbischof Franz Lackner am Donnerstag bei der traditionellen Priesterwallfahrt zum Beginn des Arbeitsjahres nach Maria Kirchental.
Die mehr als 80 teilnehmenden Priester und Diakone der Erzdiözese Salzburg ermutigte er, "die Lampe Gottes nicht erlöschen zu lassen", gerade in einer Zeit, da viele Menschen "gläubig ohne Gott" seien. Lackner: "Die Menschen haben gelernt, dass es sich auch ohne Gott und ohne Kirche gut leben lässt" - und das bei hohen moralischen Standards.
Die Priesterwallfahrt nach Maria Kirchental begann mit einer Einstimmung in der Kirche von St. Martin bei Lofer. Von dort ging es dann zu Fuß hinauf zur Wallfahrtskirche. Vor der nachmittäglichen Andacht referierte Erzbischof Lackner über den priesterlichen Dienst heute.
Obwohl es in der Kirche viele Anzeichen von Müdigkeit gebe, geschehe zugleich viel Gutes, und es gebe viele Glaubenszeugnisse. "Es ist unsere Stärke, trotz Ängsten und Schwierigkeiten von Hoffnung zu sprechen", etwa am Grab eines Toten vom Leben zu reden, betonte der Erzbischof. Lackner wörtlich: "Die Erinnerung an das Leuchten Gottes - in Bethlehem, in Nazareth, in Jerusalem, auf Golgotha - und das Wiederaufleuchten am Ostermorgen wach zu halten, das ist unsere Verantwortung", betonte Lackner.
Der Erzbischof unterstrich die Wichtigkeit von Visionen, gerade auch in Krisenzeiten, wie sie die Kirche heute erlebe. Dabei könne das Zurückschauen, die Erinnerung, einen Anstoß geben, um nach vorne zu schauen.
Es habe ihn schockiert, als er gelesen habe, dass sich alle 80 Sekunden weltweit ein Mensch das Leben nimmt, sagte Lackner. Der Tod habe offenbar seinen Schrecken verloren, umso mehr gelte es, das Leben zu schützen.
Quelle: kathpress