Die "Wende" und die Folgen für die Kirchen
Die Auswirkungen der "Wende" vor 25 Jahren auf die Entwicklung der Kirchen im zentraleuropäischen Raum stehen in den kommenden Tagen im Fokus zweier Symposien im Burgenland und in Wien. In Eisenstadt wird die diesjährige Verleihung der Bischof-Stefan-Laszlo-Wissenschaftspreise am 8. November von einer Veranstaltung mit Bischöfen und Politikern aus der Reihe "Christsein im Donauraum" begleitet. Im Wiener Kardinal-König-Haus nehmen internationale Experten vom 17. bis 19. November das Bildungswesen als Prüfstein der aktuellen Staat-Kirche-Beziehung in Mittel- und Osteuropa unter die Lupe.
Hauptreferent der Tagung "25 Jahre Wende - Entwicklung der Kirche im zentraleuropäischen Raum" im Eisenstädter "Haus der Begegnung" am 8. November ist der frühere slowakische Ministerpräsident Jan Carnogursky. Anschließend werden Valentin Inzko, Hoher Repräsentant für Bosnien und Herzegowina, der slowakische Militärbischof Frantisek Rabek und der emeritierte Eisenstädter Diözesanbischof Paul Iby das Thema in Kurzreferaten und einer Diskussion vertiefen.
Veranstaltet wird das Symposion zu 1989/2014, das der Diözesanbischof Ägidius Zsifkovics und der frühere österreichische Vatikan-Botschafter Martin Bolldorf um 13.30 Uhr eröffnen, von der Bischof-Stefan-Laszlo-Gesellschaft gemeinsam mit der Arbeitsgemeinschaft Katholischer Verbände Österreichs und der Diözese Eisenstadt.
Um 15.30 Uhr werden bei einem Festakt die nach dem früheren Eisenstädter Bischof Stefan Laszlo (1913-1995) benannten Wissenschaftspreise verliehen. Die mit Beträgen zwischen 3.000 und 500 Euro dotierten Auszeichnungen vergibt die Laszlo-Gesellschaft im Zwei-Jahres-Rhythmus für wissenschaftliche Arbeiten zum Zusammenleben der Völker in Mitteleuropa, der burgenländischen Kirchen- und Landesgeschichte oder dem Wirken laienapostolischer Gruppen befassen.
Prüfstein "Religion in der Schule"
Offene Fragen im Verhältnis zwischen Staat und Kirche in den Ländern Mittel-, Ost- und Südosteuropas stehen dann ab 17. November im Fokus des dreitägigen Symposions "Freiheit und Subsidiarität. Das Bildungswesen - ein Prüfstein der Staat-Kirche-Beziehung in Mittel- und Osteuropa" in Wien. Es wird vom Wiener Kardinal-König-Haus gemeinsam mit der Stiftung "Pro Oriente" und dem deutschen kirchlichen Osteuropa-Hilfswerk "Renovabis" veranstaltet.
Am Eröffnungstag sprechen der Wiener Staatskirchenrechtexperte Richard Potz und der aus Österreich stammenden Untersekretär der vatikanischen Bildungskongregation, P. Friedrich Bechina FSO, über staatskirchenrechtliche Entwicklungen im Bildungsbereich bzw. über die Motivation und Perspektiven kirchlicher Bildung. An den folgenden beiden Tagen werden sich Experten in Vorträgen und Workshops u.a. mit den länderspezifischen Situationen des Religionsunterrichts und der Position der Theologie als Universitätsdisziplin befassen.
Beleuchtet wird dies beispielsweise im Kontext der Lage in Ungarn vom Prior der Benediktinerabtei in Tihany, Richard Korzenszky, sowie für Russland und die Ukraine von Sergii Bortnyk aus dem Auslandsamt der Ukrainischen Prthodoxen Kirche des Moskauer Patriarchats.
Quelle: Kathpress