Bischöfe weihten neue Ständige Diakone
Bei feierlichen Gottesdiensten in Salzburg und Graz sind am Samstag insgesamt 15 Männer zu Ständigen Diakonen geweiht worden. Im Salzburger Dom legte Erzbischof Franz Lackner fünf Diakonen die Hände zur Weihe auf. In Graz weihte Diözesanbischof Egon Kapellari zehn verheiratete Männer und Familienväter zum Diakon.
"Das ist ein Fest der Freude und der Hoffnung, weil Gott uns Berufungen schenkt", sagte Erzbischof Lackner bei der Messe in Salzburg an der rund 2.000 Gläubige teilnahmen. Diakon sein bedeute, die Liebe Jesu zu Gott und den Menschen zu vergegenwärtigen, betonte er in seiner Predigt. Diakone sollten dafür Sorge tragen, "dass die Lampe Gottes in der Welt nicht erlischt". Die Kirche dürfe an keiner Not vorbeigehen. "Ein Diakon muss für Menschen in Not der barmherzige Samariter sein", stellte der Erzbischof fest.
Eine neue Not tue sich auch in der Gottvergessenheit auf, so Lackner. "Daher ist das Ringen um den rechten Glauben, um die gefestigte Hoffnung, und um vollendete Liebe kostbares Öl in der Lampe Gottes", sagte der Salzburger Erzbischof, der auch den Familien und im Besonderen den Ehefrauen der neu geweihten Diakone dafür dankte, dass sie deren Berufung mittragen.
"Diakonat, das ist kein bucklig machender serviler Dienst, sondern ein Sich-Verneigen vor der Größe Gottes in Gebet und Gottesdienst und ein Sich-Hinabbeugen zu Menschen, um ihre Herztöne zu vernehmen und ihre Wunden zu sehen und zu waschen", betonte Bischof Kapellari beim Weihegottesdienst im Grazer Dom. Dieser "doppelte Dienst" des Diakons müsse "in Freiheit und Liebe getan werden, damit er fruchtbar sein kann".
Der Grazer Bischof rief die Ständigen Diakone zudem auf, den missionarischen Aspekt ihres Dienstes nicht zu vergessen. Ihnen sei "Diakonie als Dienst an den Armen aber auch als Predigt" aufgetragen, und zwar "ausgehend von der schöpferischen Frage an Menschen heute, die im nicht enträtselten Buch der Bibel oder auch im Buch der Schöpfung und der eigenen Biografie lesen": "Es ist die elementare Frage: 'Verstehst du, was du liest?'", sagte Kapellari. Viele Menschen warteten heute auf eine solche aufweckende missionarische Frage, die schließlich zur Taufe oder zur Tauferneuerung als Wiedererweckung eines müde gewordenen Glaubens führe.
Neben dem Diakonat als Vorstufe zum Priestertum hat das Zweite Vatikanische Konzil den Ständigen Diakonat angesichts der wachsenden seelsorglichen und sozialen Aufgaben der Kirche wieder eingeführt. Der Diakon sorgt vor allem für die Armen, Kranken und Notleidenden und macht so die Liebe Christi in besonderer Weise sichtbar. Darüber hinaus wirkt er im Gottesdienst mit, hält Wortgottesfeiern, spendet Sakramente und verkündet das Wort Gottes.
Die meisten Diakone haben einen Zivilberuf und arbeiten ehrenamtlich in den Pfarren mit. Voraussetzungen sind das Theologiestudium oder die Absolvierung der Theologischen Kurse sowie die Diakonatsausbildung. In ganz Österreich gibt es rund 700 Ständige Diakone.