Krems: Lehrgang zum interreligiösen Dialog
Mit 22 Teilnehmern jüdischen, christlichen und muslimischen Religionsbekenntnisses ist im November 2014 der neue Masterlehrgang "Interreligiöser Dialog: Begegnung von Juden, Christen und Muslimen" an der Donau-Universität gestartet worden. Geboten werde eine akademische Fortbildung für Personen, die in unterschiedlichen Bereichen - Bildungsinstitutionen, Religionsgemeinschaften, kommunale Integrationsarbeit - "den Dialog fachkundig fördern und interreligiöse Lernprozesse begleiten wollen", heißt es in einer Aussendung am Mittwoch.
Auch die Lehrenden sind interreligiös zusammengesetzt: Beim ersten Seminar zum Thema "Voraussetzungen und Prinzipien des interreligiösen Dialogs" unterrichteten Fachleute wie Rifa'at Lenzin, Dozentin am Zürcher Lehrhaus Judentum-Christentum-Islam, Edna Brocke, langjährige Leiterin der Begegnungsstätte "Alte Synagoge Essen" sowie der renommierte Tübinger Theologe Karl-Josef Kuschel, einer der führenden Fachleute für den Dialog der drei abrahamitischen Religionen. Besucht wurde im Rahmen der Lehrveranstaltung auch der Koordinierungsausschuss für christlich-jüdische Zusammenarbeit in Wien, einer der ältesten Institutionen des interreligiösen Dialogs in Österreich.
Fortgesetzt wird der Lehrgang in Deutschland: Die nächsten Seminare finden in Berlin - in Kooperation mit der Humboldt-Universität - sowie in Heidelberg in Zusammenarbeit mit der Hochschule für Jüdische Studien statt.
"Gerade in Zeiten von Kriegen und globalen Konflikten, in denen religiöse Faktoren eine wichtige Rolle einnehmen, ist eine dialogische Begegnung der Religionen unverzichtbar", stellte der Lehrgangsleiter, Religionswissenschaftler Ernst Fürlinger vom Zentrum Religion und Globalisierung der Donau-Universität, fest.
Der Lehrgang wird vom Europäischen Integrationsfonds (EIF) gefördert und ist seit langem ausgebucht; der nächste Durchgang startet im Herbst 2016. (Informationen: http://www.donau-uni.ac.at/de/studium/interreligioeser-dialog/)