Mehr Augenmerk auf Menschenhandel
Mehr Augenmerk für die Opfer des internationalen Menschenhandels - 70 Prozent davon Frauen - hat die Katholischen Frauenbewegung Österreichs (kfbö) gefordert. In einer Aussendung (Donnerstag) anlässlich der noch bis 10. Dezember laufenden Kampagne "16 Tage gegen Gewalt gegen Frauen und Mädchen" hat kfbö-Vorsitzende Barbara Haas darauf hingewiesen, dass sich diese "moderne Sklaverei" für zwei Drittel der Betroffenen in Europa in sexueller Ausbeutung konkretisiert. Im Ansteigen begriffen seien aber auch Zwangsarbeit, Zwangsehen und Schuldknechtschaft. Bewusstseinsarbeit sei "nötiger denn je", so Haas, "denn immer noch wird Gewalt gegen Frauen tabuisiert und marginalisiert."
Gerade beim Menschenhandel ortet die kfbö-Vorsitzende "Blindheit" weiter Teile der Bevölkerung. Dabei seien laut Bundeskriminalamt in Österreich seit 2004, als die "Task Force Menschenhandel" gegründet wurde, 1.131 Opfer von Menschenhändlern in Strafprozessen erfasst worden. Die Katholische Frauenbewegung rief dazu auf, verstärkt gegen diese Form der Menschenrechtsverletzung aufzutreten.
Sie selbst tue dies u.a. durch die Unterstützung der Arbeit von "SOLWODI" (Solidarität mit Frauen in Not), eine 1985 von der Ordensfrau Lea Ackermann in Kenia gegründete Initiative insbesondere für Frauen, die in Zwangsprostitution geraten sind. Seit 2012 gibt es einen eigenen Verein in Österreich, den eine Gruppe von Ordensfrauen gründete. Über die "Plattform Ware-Mensch" (www.ware-mensch.at) informieren die österreichischen Salvatorianerinnen laufend über das Thema Menschenhandel.
Bemühungen um Bewusstseinsbildung
Gemeinsam mit anderen Organisationen trägt die Katholische Frauenbewegung weiters die im September gestartete Kampagne "GewaltFREI leben". Das Ziel: Bewusstseinsbildung und Prävention zum Thema Gewalt voranzutreiben.
In kreativer Form geschieht dies am kommenden Montag, 1. Dezember, in Wien: Die kfbö-Aktion Familienfasttag ruft anlässlich der "16 Tage gegen Gewalt" auch heuer wieder zu einem "poetry slam" auf, bei dem Frauen und Mädchen ab 21 Uhr im Lokal "B72" am Hernalser Gürtel selbst verfasste Texte zum Thema "Brot & Rosen" vortragen können (unter diesem Titel forderten 1912 Tausende US-Textilarbeiterinnen menschenwürdige Arbeits- und Lebensbedingungen). Federführend beim "poetry slam" ist die Initiative "Klappe auf!", ein Netzwerk von frauenpolitischen Organisationen mit kfbö-Beteiligung, das unterschiedliche Formen von Gewalt an Frauen sichtbar machen will und sich für ein gewaltfreies Leben aller Frauen weltweit einsetzt.