Kirche ermöglicht Gemeinschaft für Einsame
Weihnachten als ein Fest der Familie und der Gemeinschaft ist für einsame Menschen oft eine schwierige Zeit. Auch heuer bieten Pfarren, Orden und andere Gemeinschaften diesen Menschen die Möglichkeit, am Heiligen Abend Gemeinschaft zu erleben. "Es macht uns Freude zu sehen, dass wir anderen eine Freude machen können", so Agnes Lugmayr von der Jugend-Gemeinschaft christlichen Lebens (JGCL), die seit vielen Jahren eine Weihnachtsfeier für Alleinstehende veranstaltet.
Die weltweite Laienorganisation der Jesuiten JGCL organisiert am 24. Dezember in der Wiener Sonnenfelsgasse eine Feier mit gemeinsamer Jause ab 15 Uhr und einem Gottesdienst ab 17 Uhr mit anschließendem Abendessen. Ebenfalls in der Erzdiözese Wien lädt die Dompfarre St. Stephan am Heiligen Abend von 17 bis 20 Uhr zu einem Festessen in geselliger Runde ein. In den letzten fünf Jahren hat sich die Besucherzahl bei der Veranstaltung von 120 auf über 220 Menschen fast verdoppelt.
Die Emmausgesellschaft St. Pölten lädt am 24. Dezember Menschen, die den Abend sonst allein und auf der Straße feiern müssten, zum Weihnachtsfest in Gemeinschaft ein. Betroffene Männer können das Fest im Tageszentrum Kalvarienberg feiern: Zu dem bereits traditionellen Programm gehört das gemeinsame Singen irischer Weihnachtslieder und als Impulsgeber eine kurze Bibelstelle. Im Tageszentrum für Frauen gibt es ebenfalls eine Weihnachtsfeier mit Liedern, Gedichten, dem Weihnachtsevangelium und einem gemeinsamen Essen.
Die Pfarre Graz-St. Lukas lädt ab 18 Uhr zum Gottesdienst und zur anschließenden gemeinsamen Weihnachtsfeier mit alleinstehenden Menschen ein. Unter dem Motto "Weihnacht gemeinsam statt einsam" lässt die Pfarre Graz-St.Peter alle, die Weihnachten nicht alleine verbringen wollen, ab 16 Uhr Gemeinschaft erleben.
Auch in Oberösterreich gibt es Angebote dieser Art: Seit mehr als 30 Jahren wird etwa auf Schloss Puchberg bei Wels "Weihnachten in Puchberg" gefeiert, heuer vom 23. bis 26. Dezember. Der Rektor Adi Trawöger und engagierte Mitarbeiter laden dort zu einem besinnlichen und traditionellen Weihnachtsfest mit gemeinsamem Christbaumschmücken, Singen, Beten und Essen.
Von 23. bis 25. Dezember steht das Kloster der Franziskanerinnen in Vöcklabruck für Einsame offen. Neben Impulsen zum Nachdenken und Zeiten der Stille und des Gebets feiern die Besucher nach gemeinsamer Vorbereitung den Heiligen Abend. Bereits Tradition hat auch die Weihnachtsfeier für Einsame und Alleinstehende am Heiligen Abend im Klagenfurter Kapuzinerkloster. Auf eine gemeinsame Feier mit Abendessen folgt die Christmette um 22 Uhr.
Telefonseelsorge rund um die Uhr
Auch per Telefon kann ein Gespräch mit verständnisvollen Gesprächspartnern über die Einsamkeit in der Weihnachtszeit helfen: Die ökumenische Telefonseelsorge unter der Notrufnummer 142 steht gerade auch zu den Weihnachtsfeiertagen rund um die Uhr, kostenlos und in einem anonymen Rahmen zur Verfügung.
Quelle: kathpress