100 Millionen Kinder auf der Straße
100 Millionen Kinder leben weltweit auf der Straße. Auf ihr hartes Schicksal macht zum "Tag der Straßenkinder" am 31. Jänner, der gleichzeitig Gedenktag des "Jugendheiligen" Johannes Bosco ist, die katholische Hilfsorganisation "Jugend Eine Welt" aufmerksam. "Sie verkaufen Zeitungen, Zigaretten, Blumen, Süßigkeiten. Manche bieten auch Drogen oder den eigenen Körper an", berichtet das Hilfswerk auf seiner Homepage.
Im Rahmen einer von "Jugend Eine Welt" initiierten Hilfsaktion sammeln Schulklassen und Jugendgruppen österreichweit Spenden für mehr als 70 Projekte der NGO für benachteiligte Kinder und Jugendliche. Im Fokus stehen 2015 die Philippinen.
Alleine auf dem Inselstaat im westlichen Pazifik verbringen mehr als 250.000 Kinder den Großteil ihres Lebens auf der Straße. Viele arbeiten, um das Familieneinkommen aufzubessern und kehren regelmäßig nach Hause zurück. Rund 25-30 Prozent haben den Kontakt zu ihren Familien aber eingeschränkt oder völlig abgebrochen, nachdem sie dort oft jahrelang Gewalt und Missbrauch ertragen mussten. Als "Ersatzfamilie" dienen häufig Kinderbanden.
Rettung von der Straße
Sieben von zehn philippinischen Straßenkindern sind männlich, zunehmend landen aber auch Mädchen auf der Straße. Eines von ihnen, die 21-jährige Cindy, besuchte in der Vorwoche auf Einladung von "Jugend Eine Welt" Österreich. Wie sie berichtete, wolle sie im Frühjahr ihr Studium abschließen und Volksschullehrerin werden.
Begonnen habe ihr Leben aber auf der Straße: Von ihrer alkoholkranken Mutter vernachlässigt, wurde sie mit sechs Jahren vergewaltigt. Nach einem Krankenhausaufenthalt haben Ärzte Cindy in das von der gleichnamigen Stiftung (LVFI) gegründete "Laura-Vicuna-Kinderschutzzentrum" in Manila verlegt, das von der Don-Bosco-Schwester Maria Victoria Santa-Ana geleitet wird.
Ziel des Projekts ist die Schaffung eines sicheren und fürsorglichen Umfeldes für missbrauchte und ausgebeutete Mädchen, wo diese sich zu gesunden, und respektierten Individuen entwickeln und sowohl stationär als auch ambulant betreut werden können.
"Jugend Eine Welt" unterstützt das Kinderschutzzentrum und bittet um Spenden. Geplant ist ein Ausbau für die stationäre Aufnahme von 100 Mädchen. (Infos: www.jugendeinewelt.at; Spenden: Raiffeisen Landesbank Tirol; IBAN: AT66 3600 0000 0002 4000; BIC: RZTIAT22)