Schaffelhofer dankt Bischof Kapellari
Die Katholische Aktion Österreich (KAÖ) hat dem scheidenden Bischof von Graz-Seckau, Egon Kapellari, für sein "umfassendes und unermüdliches Wirken für die Kirche in Österreich" gedankt. Als Seelsorger und in den 33 Jahren seiner Amtszeit als Bischof habe sich Kapellari dafür eingesetzt, "dass die Kirche ihren Weg im Spannungsfeld zwischen Erneuerung und Tradition, Weltoffenheit und geistlicher Tiefe, innerer Breite und einigender Mitte findet", erklärte KAÖ-Präsidentin Gerda Schaffelhofer in einer Aussendung am Dienstag zum bevorstehenden Rücktritt des Grazer Bischofs.
Kapellari habe gerade in den Zeiten starker Konflikte und Krisen in Österreichs Kirche Katholizität im Wortsinn eingefordert: "anstelle der Enge des eigenen Horizonts die Weite der Weltkirche, aber auch Klärung dessen, was wesentlich zu katholischer Identität gehört". Schaffelhofer würdigte die Führungsqualitäten des Bischofs, er habe "gefordert und gefördert". Und er hätte nie nur die eigene Gemeinschaft im Blick gehabt, sondern sich kontinuierlich um das Gespräch mit der gesamten Zivilgesellschaft bemüht: "Immer wieder suchte und forderte er Allianzen der Kirche mit Politik, Kultur, Medien und anderen die Gesellschaft tragenden Kräften."
In vielen Aussagen etwa über die politische Entwicklung und geistige Landschaft Europas habe sich die "intellektuelle Klarheit" Kapellaris gezeigt, würdigte Schaffelhofer. Als Autor zahlreicher Bücher habe er mit Sprachmächtigkeit tiefe Einsichten in Kunst und Kultur unter Beweis gestellt. Die KAÖ-Präsidentin und "Styria"-Verlegerin abschließend: "Kapellari hat nicht nur Leben und Strukturen der Kirche entscheidend mitgeprägt, er wird mit seinen Büchern noch weit über seine Amtszeit hinaus geistige und geistliche Spuren hinterlassen."