"Ostblock Schlampen" ist menschenverachtend
"Entsetzt" über den menschenverachtenden Ausdruck "Ostblock Schlampen" auf Werbeplakaten für eine Jugendveranstaltung hat sich die Linzer Salvatorianerin Sr. Maria Schlackl geäußert. Die Ordensfrau, die sich seit Jahren gegen Menschenhandel und Zwangsprostitution einsetzt, kritisierte in einem am Mittwoch veröffentlichten Offenen Brief jene DJs, die sich "aus freien Stücken", aber ohne "jegliches Gespür für würdevolles Menschsein" diesen Namen gegeben haben. Schlackl appellierte an oberösterreichische Entscheidungsträger: "Arbeiten wir gemeinsam an der Kultur einer frauensensiblen Sprache!"
"Ostblockschlampen" bzw. "The Eastblock Bitches" nennt sich ein deutsches Electro-House-DJ-und-Produzenten-Duo, das am Freitag in St. Martin im Mühlkreis einen Auftritt hat.
Als Schlackl das Werbeplakat dafür erblickte, habe sich ihr die Frage gestellt: "Gibt es gar kein Gespür mehr für Menschenwürde?" Nicht nur mehrfache Aussagen von Papst Franziskus gegen Menschenhandel, auch der Menschenverstand sage ihr, "dass das zu weit geht". Eine derartige Plakatierung im öffentlichen Raum nähre Vorurteile und bestätige falsche Bilder in den Köpfen der Bürger: "Es gibt weder einen Ostblock, noch Schlampen."
Schlackl engagiert sich in Oberösterreich für eine öffentliche Diskussion über "Themen, die sonst im Verborgenen besprochen werden". Es sei nötig, Bewusstseinsbildung zum Thema Menschenwürde anzustoßen. Die Salvatorianerin ersuchte auch um das Mitknüpfen an einem Netzwerk, das "Opfer" auffängt und "Täter" abfängt, um noch mehr Leid, Ausbeutung und Unrecht zu verhindern. Nachsatz: "Und wenn es im angesprochenen Plakat 'nur' um Unterhaltung ginge, traurig genug, wenn das das Niveau ist, in dem sich viele unserer Heranwachsenden bewegen."