Medienempfang der Orden
Die Ordensgemeinschaften Österreich haben am Mittwochabend Einblicke in ihr vielfältiges Wirken und Schaffen gegeben. Ihre beiden Vorsitzenden, Abtpräses Christian Haidinger und Schwester Beatrix Mayerhofer, präsentierten den Jahresbericht "SUMMA 2014" und zogen Zwischenbilanz über das laufende Jahr der Orden. Im Zentrum der Begegnung im Wiener Don Bosco Haus stand zudem auch das Jubiläum des Salesianerordens zum 200. Geburtstag seines Gründers Johannes Bosco (1815-1888).
Der Ordensalltag "taugt kaum für Schlagzeilen", betonte der Superiorenkonferenz-Vorsitzende Haidinger. "Die Aufgaben in den Schulen, Krankenhäusern, Pfarren, in der Begleitung einzelner Menschen oder im Gebetsleben haben nichts Aufregendes. Dennoch ist uns wichtig, dass dies bei den Menschen bekannt wird - um ihnen zu vermitteln: Wenn ihr uns braucht, sind wir da." Der in 5.200 Exemplaren aufgelegte Jahresbericht, der sich besonders an Entscheidungsträger der Gesellschaft wendet, spiegelt auf 104 Seiten dieses Wirken wider.
Erfreut und "sehr überrascht" äußerte sich der Abtpräses über die Breitenwirkung des "Jahres der Orden" in Österreich. Bis in die Pfarren hinein würden Impulse von Orden in den Aktivitäten übernommen - "es läuft gut". Noch bewusster als sonst würden die Orden selbst in ihrem Themenjahr versuchen, ihren Blick für die "Zeichen der Zeit" zu schärfen und darauf zu reagieren, erklärte der Superiorenkonferenz-Vorsitzende. Beispiele dafür seien das vielfältige Engagement für Flüchtlinge, darunter etwa der Einsatz für unbegleitete minderjährige Flüchtlinge durch das "Don Bosco Flüchtlingswerk".
Auch die zur Fastenzeit in allen Klöstern aufliegenden Fürbittbücher, die unter dem Motto "Sie bitten - wir beten" Menschen zum Niederschreiben von Anliegen und Nöten motivieren, führte Haidinger in diesem Zusammenhang an: "Wir nehmen dies nicht nur in unser Beten hinein, sondern auch in unsere Gedanken darüber, ob wir Schritte setzen, um zur Lösung der Sorge beizutragen."
Neue Kooperationen
Von einem "unglaublichen kreativen Potenzial", das das "Jahr der Orden" freigesetzt habe, sprach die Präsidentin der Frauenorden, Schwester Beatrix Mayerhofer: Innovative Anregungen wie etwa das rote Gesprächssofa, mit dem Tiroler Ordensfrauen in Einkaufszentren Kontakt suchen, die Gesprächsreihe mit Vertretern aus Kultur und Wirtschaft oder auch viele konkrete Pfarrinitiativen seien in den vergangenen Monaten bereits umgesetzt worden. "An vielen Orten kommen Menschen auf Ideen und denken: Da könnten wir doch die Orden um Zusammenarbeit fragen."
"Freude" bereite auch das gestiegene Medieninteresse, erklärte Mayrhofer. "Vieles von dem, was sowieso selbstverständlich ist, wird plötzlich in einer wertschätzenden Weise wahrgenommen, die wir so noch nicht gekannt haben. Wir erleben viel aufmerksame Zuwendung."
Jugendliche als Protagonisten
Auch die Salesianer Don Boscos gaben beim Medienempfang Einblicke in ihre Spiritualität und Arbeit. Der heilige Johannes Bosco habe es seinerzeit geschafft, "Jugendlichen auf Augenhöhe zu begegnen, sie in Mitverantwortung zu Protagonisten in der Kirche zu machen", legte Salesianerprovinzial P. Petrus Obermüller dar. Der Orden mit seinen weltweit je 15.000 männlichen und weiblichen Mitgliedern und seinen Laienorganisationen sehe es als Auftrag, den Einsatz des Ordensgründers für ein gelingendes Leben Jugendlicher weiterzutragen. "Er sagte: Ich möchte, dass ihr hier und in der Ewigkeit glücklich seid", betonte Obermüller. Einblicke in die Arbeit der Don Bosco-Schwestern in Österreich gab Sr. Maria Maxwald.
Als besonderer Beitrag zum Don Bosco-Jubiläum wurde das Gebetbuch "Pray with you(th). Mit Jugendlichen im Geist Don Boscos beten" präsentiert. Jugendliche hätten andere Ausdrucksformen und Themen, die sich auch in ihren Beten niederschlagen würden, erklärte Florian Mayrhofer, einer der jugendlichen Mitautoren. Die Gebetsvorschläge mit vielen Aktiv-Elementen seien als Anregung und Hilfe gedacht "besonders für Leute, die sich bisher nicht getraut haben, mit Jugendlichen zu beten".