Diözesen rufen zur Beteiligung an Protestmärschen auf
Für eine demokratische und transparente Handelspolitik sowie gegen die Handelsabkommen TTIP, CETA und TiSA haben sich die Umweltbeauftragten der österreichischen Diözesen ausgesprochen. Im Klima- und Umweltschutz müsse das im europäischen Umweltrecht verankerte Vorsorge- und Verursacherprinzip gelten, betonten sie am Donnerstag in einer gemeinsamen Aussendung. Da diese Prinzipien mit dem Freihandelsabkommen TTIP jedoch "zum Handelshemmnis erklärt" würden, wolle man dagegen protestieren - durch den Aufruf zur Teilnahme an einem weltweiten Aktionstag am Samstag, erklärten die diözesanen Beauftragten.
Es sei auch Aufgabe der Kirchen, eine Handelspolitik einzufordern, die im Dienst von Mensch und Umwelt statt in jenem der Konzerne stehe, und Bürger zum Dialog mit den politischen Verantwortlichen zu ermutigen, hieß es in der Aussendung. Statt noch mehr billigere Lebensmittel zu erzeugen oder zu importieren, gelte es deshalb etwa, die kleinbäuerliche und ökologische Landwirtschaft zu schützen. Eine bäuerliche und zukunftsfähige Landwirtschaft brauche aber ein faires Handelssystem, das die Interessen der Bauern berücksichtigt und nicht vorrangig jene der Agrarindustrie, so die kirchlichen Umweltbeauftragten.
Die katholischen Diözesen unterstützen die Position der Plattform "TTIP stoppen", der auch viele kirchliche Organisationen angehören. Gefordert wird ein sofortiges Ende der Verhandlungen rund um TTIP und eine Offenlegung der bisherigen Verhandlungsdokumente. Als Gegenpol zum aktuellen Wirtschaftsprogramm fordern die Diözesen eine Stärkung der regionalen Wirtschaftskreisläufe, die Stärkung der innereuropäischen Nachfrage durch höhere Löhne und öffentliche Investitionen in den ökologischen Umbau der Wirtschaft und eine alternative Handelspolitik.
Im Rahmen des internationalen Aktionstages finden weltweit Demonstrationen, Kundgebungen, Straßenaktionen und Informationsveranstaltungen statt, die gegen die Abkommen TTIP, CETA und TiSA mobilisieren. In Österreich findet dieser Protest in Wien, Salzburg, Linz, Klagenfurt, Graz, Innsbruck, Vöcklabruck, Freistadt, Wiener Neustadt, Villach, Gmunden, Gleisdorf und Deutsch-Wagram statt.