"Jetzt müssen Taten folgen"
Caritas Österreich begrüßt die von der Regierung angekündigte Erhöhung der Mittel für Entwicklungszusammenarbeit (EZA). In einem nächsten Schritt sollen nun aber Taten auf Worte folgen, forderte Caritas-Auslandshilfechef Christoph Schweifer am Samstag in einer Aussendung. Als Maßstab für die Erhöhung empfahl Schweifer der Regierung die "Not der Menschen". Vorlegen will die Regierung ihre neuen EZA-Pläne am Montag im Parlament.
Konkret erhofft sich Schweifer die Auszahlung jener 60 Millionen Euro, die die Regierung zwischen 2011 und 2015 bei der bilateralen Entwicklungshilfe eingespart hatte. Die bilaterale Hilfe habe eine besonderer Bedeutung, denn "damit werden Programme gegen Hunger und zur Sicherung des Überlebens von Millionen Menschen ermöglicht". Langfristig wünscht sich der Caritas-Auslandshilfechef eine Aufstockung der Mittel. "Wir brauchen einen Stufenplan, mit dem die Mittel für die direkte EZA-Projekthilfe zumindest auf 150 Millionen Euro pro Jahr verdoppelt wird." Im Fokus müssten vor allem die ärmsten Länder südlich der Sahara stehen.
Österreich wendet derzeit nur 0,26 Prozent der Wirtschaftsleistung für Entwicklungshilfe auf und bleibt damit deutlich hinter dem UNO-Ziel von 0,7 Prozent zurück. "Aktuell bringt die Bundesregierung nicht einmal die Hälfte jener 0,7 Prozent des Bruttoinlandsprodukts für die EZA auf, zu denen sie sich seit Jahrzehnten regelmäßig verpflichtet hat", erläuterte Schweifer. Jetzt gehe es darum, dass die Regierung ihrer Verantwortung nachkommt, gemeinsam nachdenkt und handelt.
Die Aufstockung des Auslandskatastrophenfonds von derzeit 5 auf 20 Millionen stehe so auch schon im Regierungsprogramm. Bisher sei diese aber noch nicht umgesetzt worden. "Jetzt müssen diesen Worten endlich Taten folgen!" Auf diese Weise könne Österreich mithelfen, dass mehr Menschen nach einer Katastrophe wie aktuell in Nepal, oder Menschen auf der Flucht vor Krieg und Gewalt, wie in Syrien, wieder Mut fassen können und die Chance auf ein menschenwürdiges Leben haben.