Tagung über Kirche-Staat-Verhältnis
Eine hochkarätig besetzte Tagung beschäftigt sich von 6. bis 7. Mai in Innsbruck mit dem Staat-Kirche-Verhältnis in Österreich. Vertreter fast aller staatlich anerkannten Kirchen und Religionsgemeinschaften werden an der Katholisch-Theologischen Fakultät Innsbruck zu Wort kommen. Mit der staatlichen Anerkennung seien für die Religionen nicht nur bestimmte Privilegien verbunden, vielmehr bringe der Staat zum Ausdruck, "dass ihm der Beitrag dieser Kirchen und Religionsgemeinschaften für ein gelingendes Miteinander wichtig ist", heißt es in einer Ankündigung zur Veranstaltung. Wie dieser Beitrag konkret aussehen soll und welche Erwartungen die Kirchen und Religionen ihrerseits an den Staat haben, soll diskutiert werden.
Eröffnet wird die Tagung am Mittwochnachmittag vom Innsbrucker Bischof Manfred Scheuer. Unter den Referenten sind u.a. der Generalsekretär der Österreichischen Bischofskonferenz, Peter Schipka, der serbisch-orthodoxe Bischof Andrej Cilderdzic und der Tiroler evangelische Superintendent Olivier Dantine. Weiters werden auch Vertreter der Neuapostolischen Kirche, der Freikirchen, der Buddhistischen Religionsgesellschaft, der Zeugen Jehovas, der Altkatholischen Kirche, der Islamischen Glaubensgemeinschaft, der Alevitischen Glaubensgemeinschaft, der Israelitischen Kultusgemeinde und der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage (Mormonen) zu Wort kommen.
Insgesamt gibt es 16 staatlich anerkannte Kirchen und Religionsgesellschaften in Österreich, sowie als Vorstufe dazu sieben "eingetragene religiöse Bekenntnisgemeinschaften" (u.a. Hinduistische Religionsgesellschaft, Pfingstkirche, Bahai). Letztere besitzen zwar eine eigene Rechtspersönlichkeit, jedoch nicht die Rechte und Pflichten anerkannter Religionsgemeinschaften, etwa im Arbeits- und Sozialrecht, im Schulwesen oder im Steuerrecht.
(Infos zur Tagung: www.uibk.ac.at/theol. Informationen zu den in Österreich staatlich anerkannten Kirchen und Religionsgesellschaften: www.pro-religion.at)