Weichen für neues Hospiz gestellt
Die Weichen für die Umgestaltung des Sanatoriums Mehrerau in ein Hospizzentrum sind nun endgültig gestellt. Die neue Vorarlberger Landesregierung hat am Dienstag die Übernahme der Gesellschaftsanteile am Sanatorium von der Zisterzienserabtei Wettingen-Mehrerau beschlossen, nachdem dies bereits von der alten Regierung 2014 zugesagt worden war. Das Kloster hat sich damit aus der traditionsreichen Gesundheitseinrichtung zurückgezogen.
Das Sanatorium, dessen Auslastung nicht mehr ausreichend gegeben ist, wird ab sofort in eine zehn Betten umfassende Hospizstation umgebaut. Als Betreiber fungiert künftig die Caritas. Das Hospiz schließe eine Bedarfslücke in der Versorgung während der letzten Lebensphase und ergänze bestehende Angebote, hatte Caritasdirektor Peter Klinger schon im vergangenen Herbst gegenüber Medien unterstrichen. Der Feldkircher Bischof Benno Elbs hatte damals von einem "Meilenstein" in der Hospizarbeit gesprochen.
Das neue Hospiz decke eine wichtige Versorgungsstufe für Patienten mit einer lebensbedrohlichen, weit fortgeschrittenen Erkrankung ab, führte Caritasdirektor Klinger aus. Im stationären Hospiz würden Patienten zwischen vier Wochen und einigen Monate sein.
Der Fokus der Einrichtung liegt auf den pflegerisch-psychosozialen-medizinischen Bedürfnissen der Patienten und bemühe sich neben der medizinischen Versorgung vor allem um das Bedürfnis nach Geborgenheit und Pflege. Für Angehörige besteht die Möglichkeit, im Hospiz zu übernachten und sich an der Pflege ihrer Angehörigen zu beteiligen. Langfristig wolle man die Einrichtung zu einem Hospizzentrum entwickeln, von dem aus Impulse ausgehen und die Koordination der Hospizarbeit in Vorarlberg erfolgt, heißt es von Seiten der Caritas.
Noch bis April war das Sanatorium als Beleg- und Transferkrankenhaus geführt worden. Nun starten die ersten Umbaumaßnahmen, 2016 soll dann das Hospiz in Betrieb gehen. In Räumlichkeiten, die nicht für das Hospiz genutzt werden, sollen Arztpraxen und Physiotherapieräume entstehen. Gegen die neuen Pläne hatte es auch Kritik von Seiten einiger Ärzte sowie des inzwischen aufgelösten Vereins zur Förderung des Sanatoriums Mehrerau gegeben.