
Frauenorganisationen setzen Protest-Landtag fort
Als Gegenpol zur frauenlosen Regierung in Oberösterreich lädt die fiktive "Frauenregierung" am 3. März um 9:15 bereits zum zweiten mal zu einer Parallelsitzung zum gleichzeitig zusammentretenden Landtag vor das Landhaus in Linz. Initiiert hat die Aktion das Frauen-"Bündnis 8. März" - darunter auch die Katholische Frauenbewegung der Diözese Linz sowie weitere kirchliche Organisationen - und die Initiative "#OhneUnsVielSpaß". Die "Frauenregierung" greift aktuelle Themen rund um Diversität und Geschlechtergerechtigkeit auf.
Zentrale Forderung der Gruppe für den 3. März ist eine gleichmäßige Aufteilung von Verantwortung und Entscheidungsgewalt zwischen Männern und Frauen. "Da Frauen 50 Prozent der Bevölkerung repräsentieren, fordern sie auch 50 Prozent der Macht", so die Initiative in einer Ankündigung am Montag. Schwerpunkte der "Frauenregierung" sind auch die Themenbereiche Umwelt und Migranten.
31 Frauenorganisationen in Oberösterreich hatten sich bereits vor fünf Jahren zum "Bündnis 8. März" (dem Weltfrauentag) zusammengeschlossen. Ziel ist nach wie vor, "Frauenpolitik sichtbar zu machen", wobei weltanschauliche, religiöse und politische Grenzen zurücktreten sollen.
Die Tatsache, dass der Landesregierung in Oberösterreich keine einzige Frau angehört, wurde nach der Wahl im vergangenen Oktober auch kirchlicherseits scharf kritisiert. Die Katholische Aktion (KA) der Diözese Linz nannte dies ein "äußerst bedenkliches Signal" und eine "Provokation für sehr viele Frauen in unserem Land". Die Katholische Frauenbewegung richtete einen Offenen Brief an die Klubobmänner der im Landtag vertretenen Parteien.
Quelle: kathpress