Christkönig
Hochfest unseres Herrn Jesus Christus, des Königs des Weltalls
Eingeführt im Jahre 1925 anlässlich des 1600-Jahr-Jubiläums des Konzils von Nicäa 325 von Papst Pius XI. ist das Christkönigfest ein verhältnismäßig junges Hochfest in der katholischen Kirche. Der volle Titel lautet "Hochfest unseres Herrn Jesus Christus, des Königs des Weltalls". Gefeiert wird es am letzten Sonntag des Kirchenjahres. Doch was wird eigentlich gefeiert? Im Zentrum steht die Königsherrschaft Christi. Gesehen werden muss dieses Fest allerdings in seinem geschichtlichen Kontext. 1870 erfolgte nach dem Einmarsch italienischer Truppen in Rom die Vereinigung des Kirchenstaats mit Italien. Doch auch der Rest Europas befindet sich im Umbruch, die politische Landschaft hat sich stark verändert. Nach dem Ersten Weltkrieg vollziehen viele Monarchien den Wandel zu einem demokratischen Staat. Die von "Gottes Gnaden" berufene Führungselite weicht der Herrschaft des Volkes. Da Pius XI. seine eigene Position dadurch geschwächt sah, führte er ein Fest für Christus den König ein. Es sollte zeigen, wer der wahre König und Herr ist. Doch Christus ist kein König von Gold und Prunk. Den König, den wir feiern, hat als Thron das Kreuz und als Krone den Dornenkranz. "Christus hatte keine Armee gehabt. Er hat kein Weltreich gegründet. Sein Reich ist von anderer Art. Er will nicht herrschen. Er will ein Reich der Liebe und der Freiheit", so Kardinal Schönborn. Mit der Taufe erhalten wir Anteil an diesem "sozialen Königtum" jener anderen Art, dessen Erfüllung noch aussteht. Es macht uns gleichsam zu Königskindern, doch es bringt auch die Verantwortung, dass wir uns als Christen aktiv im Geiste Jesu in die Gesellschaft einbringen und verkünden, dass im Königreich Christi auch geflüchtete, behinderte, alte und kranke Menschen Platz haben.