Diözese Gurk: Neue Publikation zu Fastentüchern in Kärnten
Eine neue Broschüre informiert jetzt über einen in den Alpenländern einzigartigen Brauch, der in Kärnten während der Fastenzeit in besonderer Weise gepflegt wird: das Aufziehen von Fastentüchern, die in der Zeit vor Ostern die Altäre in Kirchen verhüllen. In rund der Hälfte aller Kärntner Pfarren finden sich künstlerisch gestaltete Tücher, teilte die Diözese Gurk-Klagenfurt am Aschermittwoch anlässlich der Publikation des Referates für Tourismusseelsorge "Fastentücher in Kärnten. Ein Reiseführer durch Geschichte und Tradition" mit. Mit rund 40 in Verwendung befindlichen Fastentüchern aus der Zeit vor 1800 habe Kärnten österreichweit den höchsten Bestand an historischen Fastentüchern.
In der 80 Seiten starken Broschüre führen Roland Stadler und Monika Suntinger zu ausgewählten Fastentüchern aus sechs Jahrhunderten. Erwähnt ist u.a. das älteste (1458) und mit 80 Quadratmetern zugleich größte der erhalten gebliebenen Fastentücher Kärntens, das 2019/2020 umfangreich restaurierte Gurker Fastentuch von Meister Konrad von Friesach. Es zeigt 108 Szenen des Alten und Neuen Testaments und kann bis zum Karsamstag täglich von 9 bis 17 Uhr besichtigt werden.
Weitere Kulturgüter sind das Fastentuch von Haimburg (1504), das aufgrund seines ikonographischen Programms und der Qualität der Malerei zu den schönsten Exemplaren in Kärnten zählt, das Fastentuch von Reichenfels (1520) und jenes aus Steuerberg (um 1530). Dargestellt sind auch die Fastentücher von Baldramsdorf, Maria Bichl/Lendorf, St. Stefan am Krappfeld, weiters das mit ca. 48 Quadratmetern zweitgrößte Fastentuch Kärntens in der Stiftskirche Millstatt sowie das vom Protestanten Graf Hans Khevenhüller gestiftete Sternberger Fastentuch.
Die Broschüre "Fastentücher in Kärnten. Ein Reiseführer durch Geschichte und Tradition" ist ab 9. März zum Preis von 7 Euro im Behelfsdienst des Bischöflichen Seelsorgeamtes (Tel.: 0463/5877-2135) erhältlich.
Quelle: kathpress