
"Weizer Pfingstvision": Dichtes Programm mit viel Prominenz
Die "Weizer Pfingstvision" bietet heuer zwischen 7. Mai und Pfingstsonntag, 5. Juni, ein dichtes Programm mit viel Prominenz. Beim Auftakt mit einer Wanderung am Papst-Franziskus-Pilgerweg zwischen Graz-Mariatrost und Weiz sind auch Flüchtlinge aus der Ukraine dabei, die durch die Initiative "Way of Hope" ein sicheres Zuhause in der oststeirischen Bezirksstadt gefunden haben. Danach folgen Veranstaltungen zum Thema "glaubwürdig" mit Politikwissenschaftler Peter Filzmaier, mit der Ex-Präsidentin des Obersten Gerichtshofes, Irmgard Griss, dem Theologen und Gynäkologen Johannes Huber u.a. Den geistlichen Höhepunkt bildet der Pfingstgottesdienst in der Wallfahrtsbasilika am Weizberg, den der Wiener Theologe Paul Zulehner leiten wird.
Seit 33 Jahren bereiten in der oststeirischen Bezirksstadt während der Zeit nach Ostern gesellschaftspolitische, kulturelle und spirituelle Veranstaltungen auf das Pfingstfest vor - heuer inhaltlich eng verknüpft mit den "Zeiten von Fake News und Propaganda", wie es in der Ankündigung heißt. "Was kann man heute noch glauben? Wem kann man noch glauben?" sind dabei Leitfragen, die aus unterschiedlichen Blickwinkeln betrachtet werden. Etwa vom medienbekannten Politologen Peter Filzmaier, der sich am 20. Mai um 18 Uhr im Pilgerzentrum am Weizberg dem "Zerrbild Politik" widmet. Seine Ausführungen sollen Missstände aufgreifen wie Politik nach Marketing-Richtlinien, entlarvende Chats, Postenschacher oder "nicht nachvollziehbare Entscheidungen in der Coronakrise".
Irmgard Griss, bis vor Kurzem selbst Teil des politischen Establishments in Österreich, wird am 22. Mai um 10.30 Uhr im Sonntagsgottesdienst in der Basilika am Weizberg Überlegungen zum Jesuswort "Euer Ja sei ein Ja und euer Nein ein Nein" darbieten. Zwei "PfingsTalks" am 30. Mai und 1. Juni gestalten jeweils um 19 Uhr der Hirnforscher und Neurobiologe Gerald Hüther ("Wert der Würde. Orientierung in orientierungsloser Zeit") und der Mediziner und Erfolgsautor Johannes Huber "Unendliches Geheimnis. Kann man heute noch glauben?").
"Löscht den Geist nicht aus!" Unter diesem auf Karl Rahner und das Zweite Vatikanische Konzil zurückgehenden Titel wird Paul Zulehner am Pfingstsonntag, 5. Juni, um 10.30 Uhr den Festgottesdienst in der Basilika am Weizberg halten. Hintergrund ist der von Papst Franziskus ausgerufene Synodale Prozess der Weltkirche, der - so die Hoffnung der "Weizer Pfingstvision" - zu einem "epochemachenden Vorgang" werden könnte.
Spirituelle und kulturelle Veranstaltungen - etwa das von Alois J. Hochstrasser geleitete "Pfingstkonzert" der Pannonischen Philharmonie am 7. Juni im Kunsthaus Weiz mit Werken von Bruckner, Beethoven und Brahms - ergänzen das Programm. Viele Veranstaltungen werden auch via Livestream mitzuverfolgen sein.
Einladung an Kriegsvertriebene aus der Ukraine
Zur "Pilgerwanderung" am vor zwei Jahren errichteten, 24 Kilometer langen Papst-Franziskus-Pilgerweg teilte der Initiator der "Weizer Pfingstvision" wie auch der interreligiösen Initiative "Way of Hope", Fery Berger, gegenüber Kathpress mit, die Einladung dazu gelte heuer besonders Kriegsvertriebenen aus der Ukraine. Bereits 2015 habe "Way of Hope" Flüchtlinge aus Syrien und Afghanistan einen Neustart in der Oststeiermark ermöglicht, diese Erfahrungen kämen auch im jetzigen Angriffskrieg zugute: Für 50 Frauen und Kinder aus der Ukraine seien binnen kurzer Zeit Unterkünfte gefunden und 30.000 Euro an Hilfsgeldern gesammelt worden.
Start zur Pilgerwanderung ist am kommenden Samstag um 8.30 Uhr in der Basilika Mariatrost, der Abschluss in der Basilika am Weizberg soll um 16.30 erfolgen.
Die "Weizer Pfingstvision" entstand aus einer Gebetserfahrung von zwölf jungen Weizern im Jahr 1988. Bekannt wurde sie vor allem durch jährliche Pfingsttreffen, das erste fand 1989 statt. Dabei werden spirituelle mit gesellschaftspolitischen, aber auch kulturellen Impulsen verknüpft, erst recht, seit 2001 aus dem Pfingsttreffen das "Weizer Pfingstereignis" mit mehreren Veranstaltungen wurde. Die lose Bewegung hat mittlerweile eine große Strahlkraft weit über die Oststeiermark hinaus erlangt. (Programm und Livestreams: www.pfingstvision.at)
Quelle: kathpress