Erzdiözese Wien: 933 Ehrenamtliche leiten Wortgottesdienste
503 Frauen und 430 Männer sind aktuell in der Erzdiözese Wien zur Wortgottesdienstleiterin bzw. zum Wortgottesdienstleiter ausgebildet. Voraussetzung für diesen ehrenamtlichen Dienst, um offiziell Wortgottesdienste leiten zu können, ist eine einschlägige Ausbildung, informierte am Dienstag die Erzdiözese Wien. Die Ausbildung für eine Leitung von Wort-Gottes-Feiern umfasst je nach Vikariat der Erzdiözese Wien mehrere Teile, die von einem Team aus Priestern und Laien durchgeführt werden. Vermittelt werden Inhalte wie der Aufbau und die Dramaturgie der Wortgottesdienst-Feier, Psalmengebet und -gesang sowie liturgische Kleidungsfragen.
Die Ehrenamtlichen würden das Angebot der Gottesdienste bereichern und einen wichtigen Dienst übernehmen, betonte der für das Vikariat Süd zuständige Bischofsvikar Josef Grünwidl. Als Zulassungsbedingungen für die Ausbildung nennt die Erzdiözese Wien etwa die Einsatznotwendigkeit in einer Pfarre, die Absolvierung des Lektoren- und Kommunionhelferkurses sowie eine Bestätigung der liturgischen Praxis durch den Pfarrer. Das Mindestalter für das Ehrenamt beträgt 25 Jahre. Beauftragt wird man für fünf Jahre, wobei auch eine regelmäßige Fortbildung als erwartet wird.
Wortgottesdienste sollen laut dem Leitfaden für die Ausbildung von Wortgottesdienstleitenden "neben der Feier der Eucharistie, der Sakramente und Sakramentalien ihren festen und regelmäßigen Platz im Leben der Pfarrgemeinde haben". Dies gelte besonders für das gottesdienstliche Leben an den Werktagen. Der Wortgottesdienst sei damit nicht Konkurrenz, sondern Ergänzung zur Sonntagsmesse, so die Erklärung.
Der Wortgottesdienst ist ein seit dem Zweiten Vatikanischen Konzil "neu" eingeführtes Angebot. Vor dem Konzil war er der Eucharistiefeier in seiner Bedeutung untergeordnet und wurde oft als "Vormesse" bezeichnet. Demgegenüber betonte die Liturgiekonstitution, dass die beiden Teile, aus denen die Messfeier besteht, nämlich Wortgottesdienst und Eucharistiefeier, so eng miteinander verbunden sind, dass sie einen einzigen Kultakt ausmachen (SC 56). Da christlicher Glaube ohne Gebet und Gottesdienst nicht vorstellbar ist, wollte das Konzil das "Angebot" verschiedener Gottesdienstformen erneuern. Dazu gehören verschiedene Andachtsformen, die Tagzeitenliturgie, aber auch die Wortgottesfeier.
Quelle: kathpress