
Kärnten: Weiterer Schritt im kirchlichen Entwicklungsprozess
Mit klarer Mehrheit hat der Kärntner Diözesanrat am Wochenende die neue pastorale Grundorientierung der Katholischen Kirche in Kärnten angenommen. In der Sitzung des Diözesanrats am Samstag im Bildungshaus St. Georgen/Längsee sprachen sich laut Aussendung der Diözese Gurk 43 der 45 stimmberechtigten Delegierten für das Grundsatzpapier aus. In 18 Themenfeldern mit jeweils sechs bis acht Konkretisierungen sei damit das Fundament für die Weiterarbeit im Entwicklungsprozess der Katholischen Kirche Kärnten gelegt worden, hieß es. Die Themenfelder der Grundorientierung reichen vom Leben aus dem Glauben über diakonisches und nachhaltiges Handeln bis hin zu einem ethischen und nachhaltigen Einsatz von Finanzen und Ressourcen.
Diözesanbischof Josef Marketz sprach bei der Sitzung über die Notwendigkeit dieses Prozesses: "Wir leben in einer Zeit des Wandels. Familie, Wirtschaft, die gesamte Gesellschaft ändert sich rasant. Das bedeutet auch für die Kirche in Kärnten und in der Welt große Veränderungen." Um weiterhin dem Auftrag nachzukommen, "Salz der Erde zu sein und Liebe in die Welt zu bringen" müsse die Kirche "den Anforderungen der Gegenwart gerecht werden und neue Wege in die Zukunft beschreiten".
Der Entwicklungsprozess der Katholischen Kirche Kärnten steht unter dem Leitsatz "Weil Gott Liebe ist... für eine Welt - in der die Menschen füreinander da sind". Der Bischof betonte den synodalen Anspruch dieses Prozesses. So seien in die nun beschlossene Grundorientierung mehr als 4.500 Rückmeldungen eingeflossen. Sie wurden von einem Redaktionsteam eingearbeitet. Gegenüber dem Erstentwurf wurden neue Kapitel hinzugefügt, wie etwa die Zweisprachigkeit, Jugend oder Beziehung und Familie.
Acht Haltungen und Einstellungen ziehen sich wie ein roter Faden durch die Grundorientierung und sind, so Bischof Marketz, "eine Vorgabe für die gesamte Kirchenentwicklung". Im Diözesanrat präsentierte der Bischof diese acht Grundhaltungen: "Als katholische Christinnen und Christen in Kärnten wirken wir an einer Kirche mit, die glaubensstark und missionarisch, spirituell und karitativ, innovativ und nachhaltig, synodal und partizipativ ist."
In einem nächsten Schritt sollen basierend auf den acht Grundhaltungen und der Grundorientierung strategische pastorale Ziele erarbeitet und der dafür notwendige und mögliche finanzielle und personelle Rahmen festgelegt werden. "Dadurch wird der Weg der Umsetzung klarer und verbindlicher", so der Kärntner Bischof und weiter: "Möge es uns gelingen, den Menschen in diesem Land Gottes Liebe noch stärker erfahrbar zu machen und das Miteinander zu vertiefen."
Dem Diözesanrat gehören unter der Leitung des Bischofs rund 70 Personen an, die von Amts wegen, durch Wahl oder durch Ernennung bestimmt sind. Der Diözesanrat fasst Beschlüsse und gibt Richtlinien und Empfehlungen, die durch die Bestätigung des Bischofs Rechtswirksamkeit erlangen. Geschäftsführende Leiterin des Diözesanrates ist die Kärntner Seelsorgeamtsdirektorin Elisabeth Schneider-Brandauer. (Infos: www.kath-kirche-kaernten.at/kirchenentwicklung)
Quelle: kathpress